Nach Kitzbühel: Tumler muss zittern – Simonet braucht Exploit

Die Ausgangslage vor den letzten Rennen vor der Kader-Selektion für die Ski-WM 2017.

Männer

Abfahrt

Dank des Titelverteidigers Beat Feuz kann die Schweiz fünf Starter-Plätze an der WM-Abfahrt stellen. Die Selektionskriterien (einen Rang in den Top 7 oder zwei in den Top 15) erfüllt haben Beat Feuz (Gesamtwertung: 1.), Mauro Caviezel (10.) und Niels Hintermann (19.).

Weitere Kandidaten: Carlo Janka (in dieser Saison mit den Rängen 11, 17., 18.) hat die besten Chancen und könnte mit einem Top 15-Platz in Garmisch-Partenkirchen alles klar machen. Auch sonst hat der Obersaxner mit diesen Resultaten – sofern es seine Gesundheit nach dem Sturz in Kitzbühel zulässt – gute Chancen, da die Resultate der weiteren Konkurrenten Gilles Roulin (10.) und Marc Gisin (17., 17., 19.) insgesamt schwächer einzuschätzen sind. 

Super-G

Auch im Super-G ist der zweifache Podestfahrer des Winters, Mauro Caviezel (Gesamtwertung: 6.) gesetzt. Auch Beat Feuz (15.) und Marco Odermatt (18.) haben die Selektionskriterien erfüllt. 

Weitere Kandidaten: Lange sah es in Kitzbühel so aus, als ob auch Thomas Tumler die Selektionskriterien im Super G schaffen würde, dafür hätte er aber 15. bleiben müssen. Mit Startnummer 53 fuhr dann aber der Deutsche Dominik Schwaiger noch auf Rang 12 und verdrängte den Samnauner aus den Top 15. Ironischerweise fehlte Tumler nur eine einzige Hundertstel auf Marco Odermatt, der damit seinerseits die Selektionsrichtlinien erfüllte. Mit einem 15. und einem 16. Rang in der Buchhaltung darf Tumler aber gleichwohl auf Gnade bei Swiss Ski hoffen, zumal ja noch ein Starter-Platz übrig ist und die weiteren internen Konkurrenten Gilles Roulin, Carlo Janka (beide in dieser Saison mit je einem 15. Rang) und Stefan Rogentin (19.) auch nicht wirklich glänzten.

Thomas Tumler

Riesenslalom

Im Riesenslalom ist die Qualifikation praktisch gelaufen: Neben Loic Meillard (Gesamtwertung: 4.) sind auch der Podestfahrer von Beaver Creek, Thomas Tumler (10.) sowie Gino Caviezel (12.) und Marco Odermatt (20.) mit erfüllten Selektionsrichtlinien gesetzt. 

Slalom

Im Slalom sind aus Schweizer Sicht Daniel Yule (Gesamtwertung: 4.), Ramon Zenhäusern (10.) und Loic Meillard (13.) gesetzt. Die Selektionsrichtlinien erfüllt hat mit einem 11. und einem 13. Rang auch Tanguy Nef (30.). Also alles klar, oder?

Weitere Kandidaten: Nicht ganz, immerhin steht am Dienstagabend ja noch der Nachtslalom in Schladming auf dem Programm. Das Verfolgerfeld wird derzeit vom Kombi-Weltmeister von St. Moritz, Luca Aerni (diese Saison einmal 16. und 17.) angeführt. Sandro Simonet (diese Saison einmal 14.) hatte vor der Saison kaum jemand auf der Rechnung. Der B-Kader-Fahrer aus Lenzerheide hätte allerdings mit einem Exploit in Kitzbühel auf Augenhöhe Nefs kommen können – nach dem 10. Rang im ersten Lauf war die Ausgangslage auf jeden Fall vielversprechend. Nun hängen die letzten WM-Chancen für den Bündner am Nachtslalom von morgen Dienstag in Schladming. Schafft der formstarke Simonet den Exploit?

Sandro Simonet.

Alpine Kombination

Die alpine Kombination steht nach der WM in Are wohl vor dem Ende, nur eine Kombi (in Wengen) wurde diesen Winter bestritten. Gute Chancen auf einen WM-Start haben Mauro Caviezel (4.), Sandro Simonet (11.), Carlo Janka (16.) und Luca Aerni (17.).

Team-Wettkampf

Drei Schweizerinnen und drei Schweizer werden für den Parallel-Riesenslalom selektioniert, die besten Chancen haben aus Bündner Sicht wohl Thomas Tumler und Gino Caviezel.

 

Frauen

Abfahrt

Die Selektionsrichtlinien erfüllt haben fünf Athletinnen: Michelle Gisin (Gesamtwertung: 6), Corinne Suter (8.), die Davoserin Jasmine Flury (14.), Lara Gut-Behrami und Joana Haehlen (ex-aecquo 16.). Vier dieser fünf Athletinnen werden die Schweiz ziemlich sicher in der Frauen-Abfahrt von Are vertreten, wobei sich die Frage um eine Qualifikation nach der Knieverletzung von Gisin möglicherweise – leider – von selbst beantwortet. 

Update: Wegen eines Knorpelschadens sowie einer Kreuzbandzerrung kann Gisin diesen Winter keine Rennen mehr bestreiten und verpasst darum auch die WM in Are. 

Super-G

Auch im WM-Super-G dürfte Jasmine Flury (Gesamtwertung: 9.) gesetzt sein, als zweitbeste Schweizerin hinter Lara Gut-Behrami (5.). Die Selektionskriterien erfüllt haben auch Joana Haehlen (13.), Corinne Suter (18.), Michelle Gisin (21.) und Wendy Holdener (24.). Wahrscheinlich müssen von den vier letztgenannten Athletinnen zwei über die Klippe springen, eine Entscheidung fällt dazu möglicherweise erst in Are.

Update: Wegen eines Knorpelschadens sowie einer Kreuzbandzerrung kann Gisin diesen Winter keine Rennen mehr bestreiten und verpasst darum auch die WM in Are. 

Jasmine Flury.

Riesenslalom

Im Riesen hat vor dem Finale in Maribor erst Wendy Holdener (Gesamtwertung: 8.) die Selektionsrichtlinien erfüllt. 

Weitere Kandidatinnen: Das bescheidene Schweizer Frauen-Team im Riesenslalom muss in Are wohl auf Andrea Ellenberger (bisher in dieser Saison einmal 11.), Michelle Gisin (einmal 15.) und Lara Gut-Behrami (einmal 17.) zurückgreifen.

Update: Wegen eines Knorpelschadens sowie einer Kreuzbandzerrung kann Gisin diesen Winter keine Rennen mehr bestreiten und verpasst darum auch die WM in Are. 

Slalom

Wendy Holdener (Gesamtwertung 3.) und Michelle Gisin (12.) sind gesetzt, auch Aline Danioth (19.) hat die Selektionsrichtlinien erfüllt.

Weitere Kandidatinnen: Um den vierten Platz im WM-Slalom-Team hat Elena Stoffel (in dieser Saison bisher einmal 18.) die besten Karten, Carole Bissig (bisher einmal 23.) müsste in Maribor über sich hinauswachsen, um noch einen WM-Platz zu ergattern.  

Update: Wegen eines Knorpelschadens sowie einer Kreuzbandzerrung kann Gisin diesen Winter keine Rennen mehr bestreiten und verpasst darum auch die WM in Are. 

Alpine Kombination

Auch bei den Frauen ist die alpine Kombination am «Sterben», keinen einzigen Wettbewerb gab es in diesem Ski-Winter. Schwierig zu sagen, wen die Verantwortlichen ins Rennen lassen, gesetzt scheinen derzeit nur Michelle Gisin und Wendy Holdener. 

Update: Wegen eines Knorpelschadens sowie einer Kreuzbandzerrung kann Gisin diesen Winter keine Rennen mehr bestreiten und verpasst darum auch die WM in Are. 

 

(Bild: Screenshot ORF/Swiss Ski)