Hotels, die eingeschneit sind, Pendler, deren Züge stehen blieben, Schüler, die zuhause bleiben dürfen: Die Schneemassen hatten das Bündnerland auch am Montag fest im Griff.
Schnee, Schnee und nochmals Schnee – wohin man auch blickte, es gab kein Entkommen. Weder in den Sozialen Medien noch in der Realität. Während im Churer Rheintal der Schnee von oben von Regen abgelöst wurde und aus schönen Winterspaziergängen ein Laufen im dreckigen Matsch machte, war in höheren Lagen kein Ende des Schneefalls in Sicht.
Mit Konsequenzen für alle. Wie einem Facebook-Post zu entnehmen war, beibt die Schule in Davos geschlossen; zu gefährlich wäre der Schulweg wegen der Lawinengefahr für die Kinder. Auch in Bergün dürfen die Schüler aus den gleichen Gründen noch zu Hause bleiben.
Aus dem Oberengadin und der Ferienregion Disentis-Sedrun ist ebenfalls kein Entkommen derzeit. Die Strassen sind gesperrt. Die meisten tragen es mit Fassung; Während es Bilder davon gibt, dass es in Sedrun kein Gemüse mehr zu kaufen gibt, feiert der eingeschneite «King for a day» gemäss «20 Minuten» einfach das Fest weiter.
Walserhuus im Sertig wieder betroffen
Eingeschneit sind auch die Gäste des Hotels Walserhuus im Davoser Ortsteil Sertig – wie schon vor fast einem Jahr während des WEF. Damals musste Gastgeberin Annalies Biäsch ihre Gäste «therapeutisch» beschäftigen und bezog sie einfach in den Hotel-Alltag mit ein. Drei Tage lang ging es so, dann war der Spuk zu Ende.
Diesmal ist es weniger schlimm. «Es sind diesmal nicht so viele Leute, wir haben in vier Doppelzimmern sieben Gäste. Davon sind zwei Familien mit kleinen Babies», sagte Annalies Biäsch. Eigentlich hätte das Hotel aber voll sein sollen. «Ein paar Gäste haben ihre Ferien storniert, andere verschoben.» Sie hofft, dass die Strasse morgen oder spätestens am Mittwoch wieder geöffnet werden kann. Am Samstag wollen bereits die Gäste fürs WEF anreisen. «Wir sind zuversichtlich.»
Immer noch RhB-Strecken gesperrt
Zuversichtlich ist man auch bei der RhB. «Es ist eine Riesenarbeit für diejenigen, die den Schnee wegbringen müssen. Einige sind seit gestern pausenlos dran», sagte RhB-Mediensprecherin Yvonne Dünser. «Sie haben gearbeitet wie verrückt.» Die Passagiere hätten teilweise Verständnis, teilweise würden sie es nicht verstehen. «Wir bieten wann immer möglich Alternativen an und suchen individuelle Lösungen», sagte Yvonne Dünser.
Am Montagabend konnte die Strecke Filisur – Preda und Spinas – Bever wieder geöffnet werden. Wegen Bäumen auf den Gleisen musste die Strecke Klosters Platz – Davos Platz, die vorübergehend wieder befahrbar war, wieder schliessen und mit Ersatzbussen abdecken. Gleiches gilt auch für die Strecke Davos Platz – Filisur. Die Arosalinie soll ab Dienstagmorgen wieder befahrbar sein, das Ober- und Unterengadin haben derzeit immer noch keine Verbindung. Die Strecke zwischen Disentis und Ilanz wurde am Montagabend ebenfalls wieder geöffnet.
Und damit auch in kommenden Wintern alles bestmöglichst läuft, will das Astra heute schon vorsorgen: In diesen Tagen soll mit dem Bau einer Salzsiloanlage beim Autobahnanschluss Chur Süd begonnen werden. Das Bauwerk dürfte im Herbst des nächsten Jahres fertig sein und kostet 4,5 Millionen Franken.
Wer übrigens bestimmte Pläne für die nächsten Tage oder das Wochenende hat, dem seien die verschiedenen Kanäle in den Sozialen Medien empfohlen: Viele Skigebiete und -hütten aktualisieren ihren Status regelmässig.
(Bilder: Martin Meuli, Makr Sport Bergün, Dora Giugliano)