Ein 0:1 am Freitagabend zuhause gegen den SC Bern, ein 2:1-Overtime-Sieg am Sonntagnachmittag im Zürcher Hallenstadion: Der HC Davos hat am Wochenende ansprechend gespielt und die ersten Punkte des Jahres gesammelt. Die Fakten vom Wochenende.
1. Der erste Sieg 2019
Im sechsten Spiel im neuen Jahr hat der HCD erstmals gewonnen. Nachdem man am Wochenende gegen den SC Bern und die ZSC Lions über 100 Minuten lang auf das erste Tor warten musste, schlug sich das Wettkampfglück am Sonntag bei den ZSC Lions in der Schlussphase endlich wieder mal auf die Seite der Bündner: Verteidiger Sven Jung erzielte in der 46. Minute mit seinem ersten Saisontor den 1:1-Ausgleich, in der Overtime sorgte Captain Andres Ambühl bereits nach 52 Sekunden mit einem Energieanfall für die Entscheidung.
2. Davoser Kükentruppe
Das Verletzungspech beim HCD riss auch am Wochenende nicht ab, um so schöner, dass es trotzdem wieder mal zu Punkten reichte: Am Freitag musste der HCD auf nicht weniger als sieben Stammspieler verzichten, dazu sass Marc Wieser am Weekend seine drei Spiele dauernde Strafe – nach seinem Foul gegen Erik Martinsson im Servette-Match vom letzten Sonntag – ab. Am Sonntag kam immerhin der am Freitag noch krank abwesende Finne Perttu Lindgren ins Team zurück.
3. Gruslige Heim-Bilanz
Wenn man in 34 Spielen erst 27 Punkte gewonnen hat, fällt wohl jede Statistik düster aus: Nichts zeigt dies allerdings besser als die Heimbilanz. 2 Siege stehen dabei diese Saison beim HCD 16 Niederlagen gegenüber, noch nie hat Davos diese Saison in der Vaillant Arena mehr als 3 Tore/Spiel erzielt (Durchschnitt: 1,66 Tore/Spiel!).
4. Corvis Serie
Viermal en suite hatte der Churer Enzo Corvi seit Neujahr getroffen, gegen den SCB riss diese Serie haarscharf: Ein Abschluss des Nationalstürmers in der 37. Minute lenkte der ehemalige Davoser im SCB-Kasten, Leonardo Genoni, an den Pfosten ab.
5. Geglückter Einstand
Bei Davos gab am Freitagabend der tschechische Nationalspieler Tomas Kundratek sein Debüt – ohne ein richtiges Training mit seinen neuen Teamgefährten. Der 29-Jährige Tscheche war am Vortag verpflichtet worden und wusste zu gefallen: Kundratek gefiel mit seiner Physis und seinem Überblick und verleihte der jungen Davoser Hintermannschaft offensichtlich Stabilität.
6. Goalie Watch: Lindbäck kommt zurück
HCD-Trainer Harjis Witolinsch setzte am Wochenende auf beide Stamm-Goalies, die ihre Sache gut machten: Einer überragenden Leistung von Gilles Senn am Freitag (Fangquote 96,67%) liess der Schwede Anders Lindbäck am Sonntag im Hallenstadion eine noch besseren Fangquote von 97,44% folgen.
7. Debüt des Wochenendes
Nach dem National-League-Debüt von Oliver Heinen am letzten Wochenende kam diesmal mit Fadri Riatsch ein zweiter Neuling zu seinen ersten Einsätzen auf höchstem Schweizer Level: Der nur 165 cm grosse und 60 kg schwere Engadiner Flügelstürmer kam gegen den SCB (9:05 Minuten) und gegen den ZSC (2:18 Minuten) zu seinen ersten NL-Minuten.
8. Mission Impossible
Vor einigen Monaten hat GRHeute ausgerechnet, wie viele Punkte der HCD in der restlichen Regular Season noch erzielen müsste, um doch noch in die Playoffs einzuziehen. Auch wenn dieser Zug längst abgefahren ist, hier noch die aktualisierte Buchhaltung: In den verbleibenden 16 Spielen müsste Davos pro Spiel 2,5 Punkte erzielen, um die wahrscheinlich nötigen 66 Punkte zu erzielen. Nehmen wir das doch einfach als Countdown, bis die Playouts auch mathematisch feststehen.
9. Das erste Schielen auf die Tabelle beginnt
Langsam, aber sicher nähern sich die Playouts und damit der entscheidende Überlebenskampf für den HC Davos: Wahrscheinlich wird der HCD die Regular Season auf dem 11. Platz beenden – und damit in der ersten Playouts-Runde auf den Zehntplatzierten treffen: Die besten, oder besser gesagt schlechtesten – Karten darauf hat derzeit der HC Lugano, der derzeit zwei Siege hinter Fribourg und Ambri liegt. Aber auch Genf, Lausanne und die SCL Tigers sind noch nicht aus dem Schneider.
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10. Wie weiter?
Am nächsten Freitagabend kommt es in der Vaillant Arena zum Kellerduell zwischen dem HCD und Schlusslicht Rapperswil-Jona: Endlich wieder mal ein Vollerfolg für die Bündner? Immerhin resultierte gegen die St. Galler im September der bisher einzige Sieg der Saison nach 60 Minuten (2:0). Am Samstagabend schliesslich reisen die Hockeyaner von Harjis Witolinsch zum EHC Biel.
(Bild: Twitter ZSC Lions)