Der EHC Arosa und der EHC St. Moritz sind derzeit die Glanzlichter im Bündner Eishockey, die an der Tabellenspitze mitmischen können, während der HC Prättigau-Herrschaft und der Club da Hockey Engiadina im Kampf um die Playoffplätze Rückschläge einstecken und sich somit wieder vermehrt nach hinten orientieren müssen. Vom HC Davos und vom EHC Chur ganz zu schweigen.
Der EHC Arosa tat sich in der 17. Runde der 1. Liga-Meisterschaft zwar lange Zeit unverständlich schwer, stand doch das am Samstagabend vor 445 Zuschauern im Sport- und Kongresszentrum gegen die Argovia Stars ausgetragene Spiel anfangs des letzten Drittels nach Treffern von Patrick Bandiera in Überzahl und Nidal Agha für die Platzherren sowie Arne Olesen und Nicola Di Santo für die Gäste noch 2:2-Unentschieden.
Nach der Pflicht folgte die Kür
Plötzlich löste sich aber der Knoten und die Schanfigger konnten in den letzten 16 Minuten durch Tobias Klopfer in Überzahl, Yannick Bruderer, erneut Patrick Bandiera, Ramon Pfranger mit einem Shorthander und Nando Jeyabalan in Überzahl noch fünf Treffer erzielen und das Spiel somit klar mit 7:2-Toren für sich entscheiden. Nach diesem Erfolg verbleibt der EHC Arosa mit vier Punkten Rückstand auf den EHC Wetzikon auf dem zweiten Tabellenplatz.
Am nächsten Mittwoch treffen nun die Aroser in der 5. Qualifikationsrunde des Swiss Ice Hockey Cups auswärts auf den 2. Ligisten EHC Wallisellen, bevor sie dann am darauffolgenden Samstag um 20 Uhr die GDT Bellinzona im Sport- und Kongresszentrum empfangen.
Vorderprättigauer in Nöten
Der HC Prättigau-Herrschaft musste sich gleichentags vor 113 Zuschauern in der Eishalle Grüsch gegen die Pikes EHC Oberthurgau nicht nur mit 0:3-Toren geschlagen geben, sondern verlor nach der dritten aufeinanderfolgenden Niederlage auch den Anschluss ans Mittelfeld und gerät deshalb im Kampf um die Playoff-Teilnahme wieder bös unter Druck, zumal der stark aufgekommene EHC Uzwil nur noch zwei Punkte zurückliegt und auch der SC Rheintal wieder Lunte gerochen hat.
Den Vorderprättigauern scheint als Folge der vielen Wochentagspiele und aufgrund des schmalen Kaders und grossen Verletzungspechs langsam die Kraft auszugehen. Nur so ist ihre zwiespältige Leistung gegen den Tabellennachbarn zu erklären. Die 1. Liga ist Alltag geworden und die Gegner haben sich in der bekanntlich schwierigen zweiten Saison nach dem Aufstieg erwartungsgemäss besser auf ihre Spielweise eingestellt.
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt, denn nach einem schwachen ersten Drittel konnten sich die Einheimischen zwar etwas steigern, ohne aber wirklich torgefährlich zu sein. So reichten den Gästen zwei Tore von Dimitri Malgin – das zweite ins leere Gehäuse – und eines von Michael Trüssel, um mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten zu können.
Am nächsten Samstag steht dem HC Prättigau-Herrschaft eine schwierige Aufgabe bevor, muss er doch auswärts gegen den EHC Frauenfeld antreten, bei dem die Trauben zweifellos recht hoch hängen werden.
Engadiner Clubs unterschiedlich erfolgreich
Der EHC St. Moritz konnte sich in der 12. Runde der 2. Liga-Meisterschaft vor 137 Zuschauern in der Eisarena Ludains gegen den SC Küsnacht für die 2:6-Auftaktniederlage revanchieren und sich gegen die Zürcher dank einem starken Schlussdrittel mit demselben Resultat durchsetzen. Dabei waren Marc Wolf in Überzahl im ersten, Ronnie Iseppi im zweiten sowie Marco Tosio, Gian Marco Crameri in Überzahl, Harrison Koch und Oliviero Cantiani im Schlussdrittel die Torschützen für die Oberengadiner, die in der Tabelle weiterhin erste Verfolger des EHC Bassersdorf sind.
Am nächsten Mittwoch ist in der 5. Qualifikationsrunde des Schweizer Cups um 20 Uhr zuerst der 1. Ligist EHC Frauenfeld in der Eisarena Ludains zu Gast, während am darauffolgenden Samstag um 17 Uhr gleichenorts der 2. Liga-Spitzenkampf zwischen dem EHC St. Moritz und dem Leader EHC Bassersdorf auf dem Programm steht.
Eine 1:7-Niederlage kassierte dagegen der Club da Hockey Engiadina vor 102 Zuschauern in der Eishalle Gurlaina in Scuol gegen die EHC Dürnten Vikings, wobei die Vorentscheidung schon bei Spielhälfte gefallen war, lagen die Unterengadiner zu diesem Zeitpunkt doch schon mit 1:5-Toren zurück. Für den einzigen Treffer der Platzherren war Domenic Tissi im ersten Drittel besorgt.
Der Club da Hockey Engiadina ist dadurch auf den achten Tabellenplatz zurückgefallen und weist jetzt nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den unter dem Strich liegenden EHC Schaffhausen auf, der am nächsten Samstag auf das punktelose Schlusslicht EHC St. Gallen trifft. Deshalb müssen die Unterengadiner im samstäglichen Auswärtsspiel gegen den Tabellennachbarn SC Weinfelden unbedingt punkten.
Der EHC Lenzerheide-Valbella auf dem Weg zurück?
Der letztjährige 2. Liga-Absteiger EHC Lenzerheide-Valbella hat in der 3. Liga-Meisterschaft dank drei Treffern im Schlussdrittel nicht nur den bis zuletzt hartumkämpften Spitzenkampf gegen den EHC Wilen-Neunforn mit 6:3-Toren für sich entscheiden können, sondern sich auch eine optimale Ausgangslage für den weiteren Saisonverlauf erarbeitet.
In der Südbündner 3. Liga-Meisterschaft, die erst Mitte November begonnen hat, ist mittlerweilen keine Mannschaft mehr ungeschlagen, sodass es weiterhin spannend bleiben dürfte.
Telegramme, Resultate und Ranglisten unter www.sihf.ch
(Bilder: Homepage EHC Arosa)