Talfahrt des EHC Chur geht ungebremst weiter

Der Tabellenletzte EHC Chur erlitt in der 21. Runde der Meisterschaft der MySports League vor nur gerade noch 322 Zuschauern im heimischen Thomas Domenig Stadion gegen den in allen Belangen überlegenen HC Valais Chablais nicht nur eine klare 1:4-Niederlage, sondern verliert mit nunmehr fünf und mehr Punkten Rückstand auf die anderen gefährdeten Teams auch langsam aber sicher den Anschluss ans hintere Mittelfeld. Somit nimmt das sportliche und längst erwartete zuschauermässige Debakel des Stadtclubs also immer dramatischere Ausmasse an. Wann kommt es wohl zum grossen Knall?

Konstantin Kurashev, der ein exzellenter Ausbildner sein mag, die in ihn gesteckten Erwartungen bisher aber nicht erfüllen konnte und vor allem im Coaching nicht über jeden Zweifel erhaben ist, äusserte sich kürzlich in einem Interview dahingehend, dass seine Spieler selbst lernen müssten, mit Druck umzugehen. Als ob dies nicht auch zu seinen vordringlichen Aufgaben gehören würde!

Kämpferischer Nachwuchs und blasse Routiniers 

Gegen die Walliser musste Churs Trainer und Coach erneut auf mehrere Stammkräfte verzichten und eine mit einigen wenigen Routiniers „verstärkte“ Nachwuchstruppe aufs Eis schicken. Diese schlug sich zwar über weite Strecken des Spiels erstaunlich gut, hatte insgesamt aber nicht den Hauch einer Chance auf einen Punktgewinn. Zu gross waren die Defizite sowohl im spielerischen als auch vor allem im athletischen Bereich. Einsatzmässig konnte man den Einheimischen einmal mehr überhaupt nichts vorwerfen. Nur kam dabei zu wenig heraus.

Die Gäste starteten mit viel Power und setzten den EHC Chur in der Anfangsphase gehörig unter Druck. Trotzdem konnte Alexander Tkachenko die Platzherren in der 7. Minute nach Zuspiel von Luca Infanger entgegen dem Spielverlauf in Führung bringen. Kurz danach überstanden sie dank einigen hervorragenden Paraden ihres Torhüters Leon-Vincent Sarkis auch noch eine einminütige doppelte Unterzahlsituation. In der 13. Minute konnte aber auch der nach Spielschluss als bester Churer Spieler ausgezeichnete Goalie den Ausgleich der Walliser nicht mehr verhindern. Marwan El Assaoui erwischte ihn mit einem Weitschuss zwischen den Beinschonern hindurch. Mit diesem 1:1-Spielstand ging es auch in die erste Pause, wobei das Resultat den Einheimischen allerdings stark schmeichelte.

Vorentscheidung im Mitteldrittel 

In den ersten Minuten des zweiten Drittels dominierten zwar die Steinböcke das Spielgeschehen, ohne aber daraus Profit ziehen zu können. Kurz nach Spielmitte schlossen dafür die effizienteren Gäste zwei sauber vorgetragene Angriffe erfolgreich ab und gingen durch Colin Loeffel mit einem Shorthander und Romain Seydoux mit 3:1-Toren in Führung, womit bereits eine Vorentscheidung gefallen war. Im letzten Drittel passierte dann nicht mehr allzu viel, obwohl die Churer alles daran setzten, um dem Spiel doch noch eine Wende zu geben. Vielmehr war es der HC Valais Chablais, der mit dem vierten Treffer die endgültige Entscheidung herbeiführen konnte. Nicolas Bonvin war nämlich in der 47. Minute noch für das 4:1-Schlussresultat besorgt. 

Der Rückstand des EHC Chur auf den letzten Playoffplatz ist nach der mittlerweilen sechzehnten Niederlage auf elf Punkte angewachsen, sodass das Saisonziel nur noch Ligaerhalt heissen kann. Am nächsten Samstag ist der Stadtclub beim Tabellennachbarn Star Forward zu Gast, gegen den er anfangs Oktober eine mehr als peinliche 2:3-Heimniederlage hat einstecken müssen. Dabei ist in diesem Sechs-Punkte-Spiel ein Sieg für die Churer absolute Pflicht. Auch am darauffolgenden Dienstag müssen sie auswärts antreten und zwar gegen den EHC Basel/Kleinhüningen, bevor sie am Samstag vor Weihnachten um 20 Uhr im Thomas Domenig Stadion schliesslich noch auf den HC Sierre treffen.

 

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(Bild: ehcfans.ch)