«Der Roger Federer des Mountainbike-Sports»

Dass er ein Übersportler ist, ist mittlerweile weit über die Mountainbike-Szene hinaus bekannt. Nun kann der Churer Nino Schurter eine weitere Trophäe in den Schrank stellen. Nach zweiten Plätzen 2016 und 2017 ist Nino Schurter bei den Schweizer Sports Awards endlich auf Rang 1 gelandet.

Nino Schurters Palmarès liest sich fast wie jenes vom Tennis-Maestro: Zum 6. Mal gewann der 32-jährige Bündner 2018 den Gesamtweltcup, zum 4. Mal in Folge wurde er Weltmeister. Der insgesamt 7. WM-Titel vor der Heimkulisse auf der Lenzerheide war dabei sein schönster. Die Begeisterung, die der Olympiasieger von 2016 in den letzten Jahren in der Schweiz sportübergreifend auslöste, fand an der Heim-WM ihren absoluten Höhepunkt und wurde nun auch offiziell mit dem Sports Award gewürdigt. Insgesamt war es bereits die 10. (!) Nominierung Schurters zum Schweizer Sportler des Jahres, die letzten beiden Jahre wurde er jeweils Zweiter.

Nun hat er die «Nuss, die ich gerne mal knacken würde», endlich und hochverdient im Sack. Schurter setzte sich in der Endausmarchung ausgerechnet gegen Roger Federer durch, auf dem dritten Platz landete mit Langlauf-Star Dario Cologna ein weiterer Bündner. Schurter holte 33,99% der Stimmen, Federer 21,39% und Cologna 15,73%.

Dem eindeutigen Resultat zum Trotz waren aber nicht alle Sport-Fans mit der Wahl Schurters glücklich. Es ist nicht einfach, Ausnahmesportler in einem Land zu sein, in dem Roger Federer offenbar einfach nicht älter wird…

 

 

Das Roger Federer den Award schon gefühlte 100-mal gewonnen hat und sich dazu entschloss, der Verleihung diesmal fernzubleiben (vielleicht aus schlechtem Gewissen, damit auch mal ein anderer gewinnt?), mag zum Triumph Schurters beigetragen haben, gestohlen ist die Sieg-Premiere des Churers an den Sports Awards 2018 aber sicher nicht. Die Leistungen Schurters 2018 waren schlicht überirdisch.

«Es war eine harte Nuss, zehn Anläufe brauchte es. Aber die hart umkämpften Siege sind die schönsten. Danke allen, die für mich zuhause gevotet haben und an die Heim-WM auf die Lenzerheide gekommen sind. Es ist Hammer!», freute sich der 32-Jährige auf SRF, «ich könnte jetzt eigentlich aufhören, ich habe alles gewonnen, was mir wichtig war. Aber das will ich nicht, weil ich das coolste und beste Team habe, es macht einfach Spass, mit ihnen zu arbeiten. Ich glaube das ist das Wichtigste.» Mit Tränen in den Augen dankte er seiner Staff und seiner Familie: «Ich freue mich mega, es ist eine Riesen-Ehre».

 

 

(Bilder: Screenshot SRF)