Kaum war der Schreck über den überraschend heftigen Wintereinbruch verdaut, schon wartete das Wetter mit der nächsten Kapriole auf: Sturmtief «Vaia» fegte über Graubünden und hat dabei nicht nur das Dach des Albula Hospizes auf dem Gewissen.
«Die Berninalinie der Rhätischen Bahn ist unterbrochen. Der Bernina Express Chur –Tirano – Chur fällt aus. Grund des Unterbruchs: Unwetter. Dauer: unbestimmt.» So hiess es gestern morgen um 8.44 Uhr in einer Medienmitteilung der RhB. Eineinhalb Stunden später musste die RhB sogar den Ersatzbusverkehr einstellen – aus Sicherheitsgründen. Ab 16 Uhr war die gesamte Bernina Linie wieder befahrbar, aber das Unwetter war nicht spurlos an der UNESCO Strecke vorbeigegangen: Fahrleitungen waren vereist, und so musste die Bernina Linie ab 18 Uhr wieder gesperrt werden. Meldungen über die Öffnung lagen bei Reaktionsschluss noch nicht vor.
Albula Hospiz abgedeckt
Am dem Albulapass lief «Vaia» zu Höchstform auf, dort richtete der Sturm die grössten Schäden an. Das Dach des Albula Hospizes hielt den Orkanböen von bis zu 130 km/h nicht stand, «Vaia» deckze es ab. Die Pächterin, Gabriela Spinnler, erklärte gegenüber 20min: «Das ganze Dach ist weg. Wir wissen momentan noch nicht, wie es weitergehen soll. So etwas ist noch nie passiert. Ob wir im nächsten Jahr schon wieder öffnen können, ist momentan unklar.»
Vier Hochspannungsmasten knickten ebenfalls um, wie das SRF Regionaljournal Graubünden berichtet, aber Personen kamen zum Glück nicht zu Schaden.
Gefahr nicht vorbei
Vorbei ist die Gefahr nach dem Orkan «Vaia» allerdings nicht, warnt der Wetterdienst. Für Mittwoch erwarteten die Naturgefahrenfachstellen des Bundes starke Südwinde in den Bergen und starken bis stürmischen Föhn in den nördlichen Alpentälern. Sie gaben eine Warnung der Gefahrenstufe 3 – die mittlere der fünf Warnstufen – aus.
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(Quelle: RhB/zVg., SRF, 20min, Bild: Screenshot Blick)