Anders Lindbäck

Ein bisschen Glück zur richtigen Zeit

Der HC Davos kann noch gewinnen: Die Bündner besiegten gestern Abend nach sechs Niederlagen in Serie im Kellerduell der National League den Rapperswil-Jona in extremis mit 2:1 nach Penaltyschiessen. Der entscheidende und umstrittene Treffer gelang Enzo Corvi.

Nach dem 1:1 nach der Verlängerung musste im Kellerduell zwischen Rapperswil und Davos das Penaltyschiessen entscheiden. Davos war zuvor 40 Minuten die spielbestimmende Mannschaft gewesen, hatte im Angriff aber einmal mehr gesündigt. Auch die St. Galler hatten allerdings ihre Chancen, scheiterten aber regelmässig am starken Davoser Keeper Anders Lindbäck. Am Ende verzeichneten beide Teams zudem je zwei Stangenschüsse. Auch im Penaltyschiessen glänzten die Skorer nicht wirklich: Die ersten neun Versuche wurden allesamt vergeben. Erst mit dem 10. Penalty durch Enzo Corvi fiel die Entscheidung. Und wie! Der Davoser verlor bei seinem Penalty die Scheibe, fuhr aber zurück und tanzte Lakers-Goalie Melvin Nyffeler schliesslich doch noch aus. Die Lakers protestierten zwar wütend, der Treffer wurde nach einem Videostudium der Schiedsrichter schliesslich zu Recht anerkannt. Die Scheibe befand sich immer in Vorwärtsbewegung, die Regel 177/XII besagt: «Wenn der Feldspieler den Puck verliert oder hinfällt, der Puck aber in einer kontinuierlichen Vorwärtsbewegung oder Seitwärtsbewegung bleibt, kann er ihn wiederaufnehmen und den Penaltyschuss in üblicher Weise fortsetzen.»

Dank den zwei Punkten ist der Abwärtstrend nach sechs Niederlagen in Serie zumindest vorübergehend gestoppt. Dennoch dürfte HCD-Coach Arno Del Curto bei Weitem nicht alles gefallen haben, was er gesehen hatte. In der Defensive präsentierten sich die Bündner immer wieder anfällig. Und im Angriff belegten sie, warum sie mit erst 25 Treffern über den zweitschlechtesten Sturm verfügen. «Ein einziger Sieg ist noch gar nichts. Wir haben so oft hintereinander verloren und sind noch immer in einer Krise», so Enzo Corvi nach Spielschluss gegenüber SRF.

Nach dem 1:0 durch einen Ablenker von Roman Schlagenhauf zu Beginn des 3. Drittels sah es gar nach einer weiteren HCD-Niederlage aus. Die Bündner verloren etwas den Faden, der SCRJ stand in dieser Phase dem 2:0 näher als die Bündner dem Ausgleich. Erst der starke Anton Rödin sorgte fünf Minuten vor Schluss mit seinem ersten Saisontor – nach starker Vorarbeit von Shane Prince – für den Ausgleich und ermöglichte damit erst den doppelten Davoser Punktgewinn. Grund zum überschwänglichen Jubel haben die Davoser aber nicht, der Rückstand auf den Strich beträgt weiterhin zehn Punkte.

 

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(Bilder: Screenshot SRF)