Der Komiker Rolf Schmid trat am Samstagabend im Forum im Ried in Landquart auf. GRHeute hat mit ihm gesprochen.
Er hatte, sagt Rolf Schmid, einfach Glück. Das Glück begann, als seine Bäckereien im Domleschg Konkurrenz von Migros und Coop bekamen und er sich einen Berater ins Haus holte, der ihm sagte: «In spätestens sieben Jahren sind sie bankrott.» Rolf Schmid verkaufte seine Bäckereien und begann mit 40 ein neues Leben. Ein Leben als Vollzeit-Komiker.
Er war, sagt Rolf Schmid, einfach frech. Frech war, an einer Party mit Flurin Caviezel und Andrea Zogg letzteren zu fragen, ob sie nicht miteinander auf Tour gehen wollten. «Der Schauspieler, der Musiker und der Blödler», sagt Rolf Schmid. Andrea Zogg sagte Ja. Fünf Jahre tourte das Trio als «DreiIdee» durch das Land.
Er ist, sagt Rolf Schmid, ein Vielfahrer. 40’000 Kilometer fährt er im Jahr durch die Schweiz. Alles was weiter als Zürich liegt, wird zu einem Zweitages-Ausflug. «Es ist spannend zu erleben, wie die Leute in anderen Kantonen reagieren», sagt Rolf Schmid. Für die Berner sei er zu schnell, für die Zürcher könne es nicht schnell genug gehen. «Die Basler muss man gewinnen, aber wenn man sie hat, hat man sie für ihr ganzes Leben.» Manchmal kommt ihm, dem Vielfahrer, nachts auf einer Heimfahrt Mani Matter in den Sinn, der 1972 auf der Fahrt zu einem Auftritt in Rapperswil kurz nach Zürich verunfallte. «Angst habe ich keine. Aber man denkt ab und zu daran», sagt Rolf Schmid.
Er hat, sagt Rolf Schmid, einfach eine Liebeserklärung geschrieben. Seine berühmteste Nummer «I mag eifach nümma» klingt auf den ersten Blick frauenfeindlich. So frauenfeindlich, dass sich diverse Unis und Frauenorganisationen mit dem Stück als Negativbeispiel auseinandersetzten. Das Stück spielt er nur noch, wenn es explizit gewünscht wird. Trotzdem gibt es Neues von seiner Frau zu hören – aus «I mag eifach nümma» wurde altersgerecht «Wechseljahre». «Es gibt 17-Jährige, die sich dabei kaputt lachen, weil ihre Mutter genau so ist», sagt Rolf Schmid.
Er habe, sagt Rolf Schmid, einfach Glück gehabt. Seit anderthalb Jahren kommen auch vermehrt wieder Junge an seine Vorstellungen. «Sie wollen sehen, wie ein alter Mann blöd tut.» Ein Teil des Publikums ist mit ihm älter geworden. Die sehen in den «Wechseljahren» ihre eigene Frau. Und die jungen Komiker wie Joël von Mutzenbecher, die ihn an ihre Shows einladen, nennen ihn «Papa».
Er ist, sagt Rolf Schmid, schon Grossvater. Und sein Enkel steht brutal auf ihn. Auch wenn ein Komiker zu Hause nicht immer lustig ist. «Ich bin ein fröhlicher Mensch, aber ich habe auch meine Schlechte-Laune-Tage», sagt Rolf Schmid.
(Bild: GRHeute)