Buchtipp: «Tatort Madast» von Jörg Rutz

Wir schreiben das Jahr 1999. Nachdem im Sommer ein Teil der Jeninser Weinberge durch einen Unbekannten vergiftet worden sind, kommt im Herbst der 22-jährige Hannes Simonet im Madast beim Taubenschiessen ums Leben. Ein kräftiger und bei den Mädchen beliebter junger Mann und ein sehr guter Winzer, der in Kürze das Weingut seines Vaters übernommen hätte. Besteht zwischen den beiden Taten ein Zusammenhang? Und ist es tatsächlich Thomas Johanni, der seinen Freund Hannes umgebracht hat?

Brauchtum, Spannung und Bündner Dialekt
Alte Jeninser Bräuche werden von den Jungen mit Freude gelebt. Zu ihnen gehört auch der verdächtige Johanni. Die einen Einheimischen meiden ihn, andere machen sich selbst verdächtig. Kommissar Pius Cathomen ermittelt siegessicher, es wird um das schönste Mädchen des Dorfes gebuhlt, Weine und Schnäpse fliessen und mittendrin schleicht eine unheimliche, dunkle Gestalt in schwarzem Gewand umher und versucht, ihren Plan zu vollbringen. Mit gekonnt spannendem Schreibstil packt der Autor seinen Leser und lässt ihn miträtseln und mitfiebern, während Johanni den wahren Mörder seines Freundes auf eigene Faust überführen will und sich dadurch selbst in grosse Gefahr bringt. Ein spannender Krimi mitten im Winter, umrahmt von echten Schauplätzen und Bräuchen. Und der Bündner Dialekt in der direkten Rede bringt dem Leser das Geschehen und die Protagonisten noch näher.

 

(Bild: zVg.)