Das Mittelalter erleben, die Kunst spüren und die Seele baumeln lassen – Vom 5. bis 7. Oktober finden die ersten Waltensburger Meistertage statt. Das Mittelalter wird für diese Tage in der Burganlage Jörgenberg, wiederbelebt: Mittelalterliche Rezepte werden gekocht und können degustiert werden; verschiedene Workshops zeigen wie Münzen geschlagen, Talg gegossen, Textil gefärbt oder mit Feder und Tinte geschrieben wird.
«Wir, sprich die Werkstatt Waltensburger Meister, wollen, dass der Kunstgenuss an vorderster Stelle steht», sagt Guido Dietrich aus Waltensburg/Vuorz. Er leitet die Werkstatt und ihm liegt am Herzen, dass während den Waltensburger Meistertagen nicht die Wissenschaft mit ihren Kenntnissen für Spezialisten im Vordergrund steht. «Nein, wir wollen diese Tage einfach geniessen, die Kunst wirken lassen und uns in das Mittelalter, sprich die Zeit des Entstehens der wundervollen Werke des Waltensburger Meister, versetzen», wünscht er sich. Es gehe hier darum, die Fresken auch den Menschen näherzubringen, welche einfach ein einzigartiges Werk sehen und etwas über das Handwerk einer mittelalterlichen Malerwerkstatt erfahren wollen. «Es lohnt sich immer wieder, die Bilder und die einzigartigen Orte, an welchen diese Werke entstanden sind, zu besuchen», ergänzt er.
Das Mittelalter: zurück in die Zukunft?
Dass das Mittelalter faszinierend ist, wissen und empfinden viele Leute und wünschen sich, diese spannende Zeit erleben zu dürfen. Die Burganlage Jörgenberg ist daher die passende Kulisse aus dem Mittelalter, um dort die Bedürfnisse der «Mittelalter-Freunde» zu befriedigen: Die alten Mauern erzählen ihre eigenen Geschichten. Doch im Zusammenhang mit mittelalterlichen Rezepten, welche dort zu kulinarischen Genüssen zubereitet werden, wird dieser Event zu einem der Höhepunkte der Waltensburger Meistertage. Auch die Workshops, welche übrigens sehr familienfreundlich sind, lassen nichts zu wünschen übrig. Stoff färben mit Pflanzen, Talg giessen, Münzen schlagen oder Schreiben mit Tinte und Feder – alles so, wie es im Mittelalter gemacht wurde – werden jung und alt faszinieren. Kreative können in einem zweitägigen Kurs lernen, Fresken zu malen wie vor 700 Jahren.
Bilder und Klänge aus dem Mittelalter
Der Waltensburger Meister hat in 16 Ortschaften des Kantons gewirkt. Diese Orte und ihre Talschaften werden an den Waltensburger Meistertagen vorgestellt. Doch auch die reiche Bilderwelt der Fresken und der Manessischen Liederhandschrift sowie die faszinierenden Klänge der mittelalterlicher Musik kommen während der Waltensburger Meistertage nicht zu kurz: «Wir gehen an unserem Anlass auch darauf ein und werden unsere Gäste mit dieser kulturellen Vielfalt betören», so Dietrich. Denn die Werkstatt Waltensburger Meister ist ein aus dem Museum hervorgegangener Verein mit dem Ziel, das Kulturerbe des Waltensburger Meisters einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. «Auf der Grundlage des aktuellen Forschungsstandes verfolgt der Verein einen erlebnisorientierten Ansatz der kreativen und auch spielerischen Vermittlung», erklärt er. Dass nun die ersten Waltensburger Meistertage Realität werden, freut ihn daher umso mehr. «Wir wollen in diese spannende Zeit eintauchen, uns von der damaligen Kunst inspirieren lassen und einfach nur geniessen», schliesst Dietrich.
(Bilder: zVg.)