Weniger Asyl-Betten in Graubünden

2018 hat sich die Anzahl der dem Kanton Graubünden neu zugewiesenen Asylsuchenden weiter verringert. Mit der Umsetzung der Neustrukturierung des Asylwesens auf Bundesebene ab März 2019 werden die Kantone zudem weiter weniger Asylsuchende unterbringen müssen. Der Kanton passt deshalb seine Unterbringungs- und Betreuungsstrukturen den neuen Bedürfnissen an – und verringert die Anzahl der «Asyl-Betten».

Ein erster Schritt zur Anpassung an die neuen Bedürfnisse wurde im letzten Frühjahr mit der Kündigung des Mietvertrags für die Liegenschaft Schiabach in Davos unternommen. Per Ende Oktober folgt nun die Beendigung des Leistungsauftrags mit dem Betreiber der Gruppenunterkunft in Valchava. Aufgrund des reduzierten Bedarfs an Unterbringungsplätzen wird der Betrieb des im März 2017 eröffneten Transitzentrums Pratigiana in Splügen im Laufe des ersten Quartals des Jahres 2019 eingestellt. Diese Liegenschaft wird nach der Schliessung als Reserve zur Verfügung stehen und kann bei Bedarf kurzfristig wieder in Betrieb genommen werden. Des Weiteren hat der Kanton den Mietvertrag für die seit 1989 als Transitzentrum genutzte Liegenschaft Löwenberg in Schluein per Ende September 2019 gekündigt.

Von den beiden Betriebsschliessungen betroffen sind sieben Betreuerinnen und Betreuer sowie fünf Lehrpersonen. Den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Amts für Migration und Zivilrecht werden soweit möglich im Rahmen von natürlichen Fluktuationen Stellen an anderen Standorten angeboten.

Bis Ende August wurden dem Kanton 223 Asylsuchende neu zugewiesen. Die Zugänge haben sich seit dem Höhepunkt im Jahre 2015, als dem Kanton noch 1121 Asylsuchende zugewiesen wurden, laufend reduziert. Aufgrund der tieferen Zuweisungszahlen hat die Anzahl der in kantonalen Kollektivunterkünften untergebrachten Personen des Asylbereichs seit dem letzten Quartal des Vorjahrs um rund 100 Personen auf 726 abgenommen. Die aktuell betriebenen Kollektivzentren zur Unterbringung von Personen des Asylbereichs sind derzeit zu rund 73 Prozent belegt. Der Kanton betreibt weiterhin ein Erstaufnahmezentrum in Chur, ein Ausreisezentrum in Valzeina (Gemeinde Grüsch) und Kollektivunterkünfte als Transitzentren in den Gemeinden Arosa, Cazis, Davos, Disentis, Laax und Trimmis.

 

(Bild: Archiv GRHeute)