Napa wurde kastriert und erhielt eine Zahnoperation. Die jahrelange schlechte Haltung vor seinem Umzug ins Arosa Bärenland hinterliess an den inneren Organen erfreulicherweise keine nachteiligen Spuren.
Gestern fanden bei Napa eine dringend notwendige Zahn-Operation, die Kastration sowie weitere medizinische Untersuchungen statt. Die Zahnbehandlung war aufgrund der jahrelangen Haltung in einem winzigen Käfig dringend notwendig. Die Zähne waren durch mangelhafte Ernährung und das Beissen an Gitterstäben in einem sehr schlechten Zustand. Zudem wurde Napa sogleich kastriert, da es im Arosa Bärenland keine Zucht von Jungbären geben wird. Das Team aus Tierärzten und Tierpflegern vor Ort kümmert sich nun fürsorglich um Napa, damit er sich gut in seinem neuen Zuhause erholen kann.
Ein Besuch vom Zahnarzt ist bei Bären aus schlechten Haltungsbedingungen häufig notwendig. Denn gerade da zeigen sich die Spuren ihres jahrelangen Leidens deutlich. «Die Zahnbehandlung ist zwar besonders spektakulär, aber nur Teil eines umfassenden Gesundheitschecks. Neben einer klinischen Untersuchung wurden auch Blut- und Kotproben genommen. Eine Narkose bedeutet immer ein kleines Risiko für das Tier und muss deswegen möglichst optimal genutzt werden», erklärt Carsten Hertwig, Bärenexperte von VIER PFOTEN.
Professioneller Gesundheitscheck mit modernsten Geräten
Der Bestandstierarzt des Arosa Bärenlandes, Dr. Wolfgang Zenker, leitete das Tierärzteteam, um Napa zu kastrieren, die dringend benötigte Zahnbehandlung sowie weitere Untersuchungen vorzunehmen. Für die Zahnbehandlung wurde der auf Zahnmedizin spezialisierte Tierarzt Dr. Matthias Seewald beigezogen. Die Befunde aus den Röntgenbildern, die von Gregor Tauschitz, Visiovet, angefertigt wurden, führten zu folgenden Feststellungen: Wie erwartet machten Napa entzündliche Stellen in den Zahnhöhlen Probleme. Die unteren Eckzähne mussten demzufolge gezogen werden. Weitere fünf Zähne mussten Napa aufgrund von fortgeschrittener Parodontose extrahiert werden. Die Kastration verlief komplikationslos. Napa wies einen zufriedenstellenden Gesundheitszustand auf. Die jahrelange schlechte Haltung hinterliess an den inneren Organen erfreulicherweise keine nachteiligen Spuren.
Kastration von Napa – keine Nachzucht im Arosa Bärenland
Gemäss den VIER PFOTEN Tierschutz-Standards wird auch im Arosa Bärenland komplett auf die Nachzucht von Bären verzichtet. Ziel dieser Massnahme ist, alle Plätze in den Bärenschutzzentren ausschliesslich für misshandelte Bären bereitzustellen.
Bär Napa ist nach Auskunft von Bärenexperte Carsten Hertwig gut aus der Narkose erwacht und bereits wieder aktiv im Gehege. «Ich bin froh, dass Napa sämtliche Behandlungen so gut überstanden hat und sich nun ohne Schmerzen für die Winterruhe einen ordentlichen Winterspeck zulegen kann. In den nächsten Tagen werden wir die Operation von Napa auswerten und interessierte Personen umfassend informieren können».
(Quelle/Bild: zVg.)