„Dann sind wir auf Monbiel geloffen“, erzählt Vreni am Montagmorgen mit strahlenden Augen und voller Begeisterung in der Schule, nachdem ich meine sechzehn Schülerinnen und Schüler aufgefordert habe, vom vergangenen Wochenende zu erzählen. Ich schlucke zweimal leer und verdrehe vielleicht die Augen, aber ich mag ihre Begeisterung nicht durch meine Korrektur unterbrechen, die strahlenden Augen sind mehr wert. „Es gibt noch viel zu tun“, geht mir trotzdem durch den Kopf, während Vreni munter weiterplaudert.
Schülerinnen und Schüler einer dritten Primarklasse kämpfen, und das ist eine Tatsache, bereits mit zwei Fremdsprachen: Schriftdeutsch und Italienisch. In der 5. Klasse kommt noch Englisch dazu, dann überläuft das berühmte Fass unweigerlich.
Weniger ist mehr. Dieses geflügelte Wort, für mich ein wichtiger Leitsatz, gewinnt nicht nur in einer Welt voller Hektik und Stress, sondern auch in der Schule, immer mehr an Bedeutung.
Mit nur einer „richtigen“ Fremdsprache auf der Primarstufe hätten wir wieder genügend Zeit und Ressourcen, das Unterrichtsfach Deutsch zu stärken und könnten damit ein solides und starkes Fundament während der Primarschulzeit erarbeiten. Auch der für mich absolut unverständliche, ja bedenkliche Lektionenabbau in den weniger kopflastigen, dafür umso mehr kreativen Fächern wie Technisches/Textiles Werken und Bildnerisches Gestalten, könnte wieder rückgängig gemacht werden.
Hanspeter Buchli, Primarlehrer Klosters Platz