So sieht man die Mondfinsternis am besten

Heute steht die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts bevor. Auch der Mars ist besonders gut zu sehen. Exakt so eine Konstellation gibt es im Schnitt nur alle 105.000 Jahre.

An diesem Freitag sind in der Schweiz gleich zwei aussergewöhnliche Konstellationen am Nachthimmel zu beobachten: Die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts steht bevor und der Mars ist der Erde so nah wie selten.

Der Vollmond geht am 27. Juli erst nach Beginn der Mondfinsternis auf. Der Mars geht eine Stunde nach dem Mond auf, steht aber nicht so hoch und erscheint sehr hell in rötlichem Licht. Zum Höhepunkt der Mondfinsternis um 22.22 Uhr sind sowohl der Mond als auch der Mars noch tief über dem Horizont. Am Ende der Finsternis um 23.13 Uhr stehen sie deutlich höher. Es ist dann dunkel, und beide Himmelskörper erscheinen rötlich am Himmel.

Wer die Mondfinsternis beobachten will, sollte sich einen Ort suchen, der freien Blick Richtung Südosten gewährt und weit genug von Städten und anderen Lichtquellen entfernt ist. Da der Mond ausserdem tief über dem Horizont steht, ist ein wolkenfreier Himmel besonders wichtig.

Die Chancen, das Himmelsspektakel zu sehen, sind nicht schlecht. In der Nacht zum Samstag ist es laut aktuellen Vorhersagen nur gering bewölkt – wenn überhaupt. In vielen Regionen rechnen die Meteorologen mit einer klaren Nacht.

Dieses Mal ist die totale Mondfinsternis besonders lang: Der Mond taucht für eine Stunde und 43 Minuten vollständig in den Erdschatten ein. Übertroffen wird diese Mondfinsternis-Dauer erst am 9. Juni 2123 – um drei Minuten.

Dazu bietet sich ein aussergewöhnlicher Blick auf den Mars. Er steht in Opposition, also mit Erde und Sonne auf einer Linie, und wird von der Erde auf der Innenbahn überholt. Zu dieser Konstellation kommt es im Durchschnitt nur alle 15 Jahre, zuletzt 2003. Darüber hinaus ist der Mars an diesem Freitag nur etwa 58 Millionen Kilometer von der Erde entfernt – der Minimalabstand. Am Himmel wird er besonders hell und vergleichsweisse gross zu sehen sein.

Der Mars ist weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Anders als diese braucht er auf seiner Bahn nicht ein, sondern fast zwei Jahre, um die Sonne zu umrunden. Der Abstand vom Mars zur Sonne schwankt erheblich: An seinem sonnenfernsten Punkt ist er rund 250 Millionen Kilometer entfernt, am sonnennächsten nur etwas mehr als 200 Millionen Kilometer.

Wiederholung nur alle 105.000 Jahre

Dass eine derart lange Mondfinsternis und eine so günstige Konstellation des Mars auf eine Nacht fallen, ist äußerst selten. Eine Info-Seite zur Mondfinsternis hat berechnet: Im Schnitt wiederholt sich das Ereignis in dieser Form alle 105.000 Jahre.

 

(Quelle: Spiegel Online, Bild: Pixabay)