Drei Zaungäste verfolgten am Freitagvormittag das letzte Training des englischen Premier Ligisten West Ham United auf dem Sportplatz Ri-Au in Bad Ragaz. Anschliessend reiste der Dreizehnte der letztjährigen Meisterschaft per Bus und auf dem Luftweg in die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs zurück.
Eineinhalb Wochen verbrachten die Londoner in Bad Ragaz und profitierten im Grand Resort und auf dem Sportplatz Ri-Au von den ausgezeichneten Bedingungen. Neben regelmässigem hartem Training wurden auch die idealen Regenerationsmöglichkeiten vor Ort rege genutzt. Während in der ersten Woche aus verschiedenen Gründen noch einige Spieler gefehlt hatten, war das Kader bei der Abreise dann nahezu komplett.
Das einzige Testspiel, das am Sonntag vor 3500 Zuschauern auf der Schützenwiese in Winterthur gegen den dortigen Challenge Ligisten unerwartet mit 2:3-Toren verloren ging, war für den neuen Hammers-Coach Manuel Pellegrini dennoch recht aufschlussreich, zumal es sich um den ersten Ernstkampf mit seinem Team handelte.
West Ham hat auf dem Transfermarkt kräftig zugelangt
Der Kultklub erwies sich in letzter Zeit aber nicht nur in sportlicher Hinsicht, das heisst vor allem auf dem grünen Rasen, sondern auch auf dem Transfermarkt als äusserst aktiv. Während sich die Abgänge – es sind dies mit Reece Burke, James Collins, Patrice Evra und Joao Mario, der zu Inter Mailand in die Serie A zurückkehrt, nur vier Spieler – in engen Grenzen hielten, verpflichteten die Londoner doch mehrere hochkarätige Fussballer.
Nebst Torhüter Lukasz Fabianski von Swansea City, den Verteidigern Issa Diop vom FC Toulouse, Ryan Fredericks vom FC Fulham und Reece Oxford von Borussia Mönchengladbach waren dies zuletzt der Mittelfeldspieler Jack Wilshere vom Stadtrivalen FC Arsenal und der Stürmer Andrey Yarmolenko von Borussia Dortmund. Falls sich West Ham United auch noch den Stürmer Felipe Anderson von Lazio Rom unter den Nagel reissen sollte, würden dessen Ausgaben für die neue Spielzeit auf stolze 93 Millionen Euro ansteigen. Die Hammers scheinen also, nachdem sie das Abstiegsgespenst in der vergangenen Saison erst in der allerletzten Runde haben verscheuchen können, die Flucht nach vorne antreten zu wollen, um an frühere Erfolge anknüpfen zu können.
Die Ruhe vor dem Sturm
Mit der Heimkehr der erstmals in Bad Ragaz weilenden Engländer kehrt dort vorerst einmal etwas Ruhe ein, bevor vom 1. bis 8. August mit Borussia Dortmund der nächste Kultklub dem Kurort mit dem Grand Resort und dem Sportplatz Ri-Au die Aufwartung machen und mit seinen zahlreichen Fans zweifellos für Aufruhr sorgen wird.
(Bilder: GRHeute/Jürg Kurath)