In der grossen GRHeute-Wahlserie beleuchten wir bis zum grossen Tag am 10. Juni die Bündner Regierungsrats-Kandidaten. Wir stellen eine Frage – und erhalten sechs Antworten. Machen Sie sich selbst ein Bild der Kandidaten!
Heute die Frage: «Welches sind Ihrer Meinung nach die drängendsten politischen Themen für die Schweiz?
Marcus Caduff (CVP, neu)
«Die Sicherung der Altersvorsorge ist eines der zentralsten politischen Themen, welche uns beschäftigen wird. Es geht hier um die Frage wie das Verhältnis zwischen den Generationen ausgestaltet werden soll. Ferner ist das Verhältnis der Schweiz zu den europäischen Nachbaren dringend zu klären. Die heute herrschende Unsicherheit schadet langfristig der Wirtschaft und muss dringend geklärt werde. In den letzten Jahren konnte jedoch auch festgestellt werden, dass die Interessen des Berggebiets immer wieder vom bevölkerungsreichen Mittelland überstimmt wird, sei dies in der Raumplanung, bei der Landwirtschaftspolitik, bei den Wasserzinsen, beim Finanzausgleich, etc. Die Solidarität innerhalb der Schweiz ist nicht selbstverständlich, ist jedoch für das Bestehen der Schweiz entscheidend und muss daher gepflegt werden.»
Mario Cavigelli (CVP, bisher)
«Die Sicherung der Altersvorsorge mit der Neuregelung der AHV und der zweiten Säule ist eine der allergrössten Herausforderungen der Schweizer Politik in den nächsten Jahren. Es geht letztlich darum, die Eigenverantwortlichkeit der älteren Generation finanziell abzusichern und gleichzeitig auch den jüngeren und arbeitstätigen Generationen finanziell Raum zu geben, damit auch sie ihr Leben mit eigener Familie, spannender Berufstätigkeit und Freizeitmöglichkeiten selber in der Hand behalten können. Eine weitere grosse Herausforderung bildet die Pflege des gesamtschweizerischen Zusammenhalts, die Pflege der Kohäsion der Schweiz mit – ähnlich wie in Graubünden – unterschiedlichen Sprach- und Kulturgebieten, verschieden starken Wirtschaftsräumen und insgesamt doch recht unterschiedlichen Bedürfnissen zwischen Stadt und Land. Als Präsident der Regierungskonferenz der Gebirgskantone habe ich in Bundesbern immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass diesbezüglich keine neuen Gräben entstehen dürfen. Die Schweiz ist Vielfalt, sonst ist es nicht mehr die Schweiz.»
Christian Rathgeb (FDP, bisher)
«Die Schweiz wird erfolgreich bleiben, wenn sie die Kantone nicht weiter in ihren Kompetenzen beschneidet, denn die Kantone sind wesentlich bürgernaher und effizienter als der Bund. Wenn Innovation und Unternehmertum weiterhin durch täglich neue Vorschriften eingedämmt werden, werden wir den Anschluss an die führenden Länder der Welt verpassen. Es braucht mehr Vertrauen gegenüber Kantonen und Bürgerinnen und Bürgern, dass nicht alle Details jeder Lebenslage in Vorschriften geregelt werden müssen. Anstehend ist die Reform der Sozialwerke.»