Neue Ideen sichern die Jobs von morgen

Am ersten Bündner Inno-Circle in Chur haben Touristiker aus dem ganzen Kanton über mögliche Innovationen der Zukunft diskutiert.

Rund 60 „Fans der Innovation“ waren eingeladen, in den historischen Bahnwagen in Chur drängten sich schliesslich 25 Personen. „Wir suchen Querdenker, Veränderer und Pioniere, die das Graubünden von morgen entwickeln“, begrüsste Mik Häfliger, Leiter Innovationsmanagement von Graubünden Ferien (GRF), die Gäste zum ersten Workshop des Inno-Circles. Auch Renato Fasciati, Direktor der Rhätischen Bahn (RhB) ist ein solcher Fan und stellte zu Beginn gleich klar: „Wir wollen keine warme Luft produzieren, sondern Ideen, die umgesetzt werden.“

Doch mit den Innovationen ist es so eine Sache, denn nur maximal fünf Prozent aller Ideen werden auch umgesetzt. Ein Fakt, der die Tourismusdirektoren, Regionalentwickler, Bergbahnen- und RhB-Vertreter, Mitarbeitenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur (HTW) und andere jedoch nicht daran hinderte, aus Davos, dem Engadin, Albulatal oder der Surselva anzureisen. Auf dem Programm standen vier „Pitches“, vier Ideen, welche den Anwesenden in fünf Minuten klar strukturiert präsentiert wurden. Nochmal so viel Zeit gab es, um Unklarheiten zu klären, dann wurden die Ideen mittels Handyklick bachab geschickt oder aber deren Weiterverfolgung gewünscht. Letzteres traf bei allen vier Ideen zu: Ferien mit Haustieren (73% Ja), verbesserter Gepäcktransport für Zugreisende (85%), geschenktes ÖV-Ticket für die An- und Abreise ab drei Übernachtungen (86% Ja) und aktives Bewirtschaften von Ferienwohnungen (57% Ja). „In Workshops werden nun sämtliche Ideen weiterentwickelt und dann in Pilotversuchen an Kunden getestet“, so Mik Häfliger.

Erfolgreiche Projekte aus den Regionen
Im zweiten Teil berichteten Vertreter aus Tourismus und Wirtschaft über Projekte, die bereits realisiert wurden. Dazu gehören ein kantonsübergreifendes Ladenetz für E-Bikes sowie eine multifunktionelle Sitzbank mit integrierter Ladestation für E-Bikes, Tablets und Handys. Kurz vor dem Start steht ein neues Erlebnisangebot in der Surselva. Der Trend des «Urban Gardening» wird kombiniert mit dem Agrotourismus und die Gäste aus dem Unterland können aktiv in Gärten von Bauernhöfen mitwirken. Die Garten-Angebote können bei Surselva-Tourismus gebucht werden. Innovativ war auch der Apéro, den Mik Häfliger seinen Gästen auftischte: Insektenchips in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Inno-Circle und Innotool
Der Inno-Circle ist ein Austausch- und Entscheidungsgremium, das Graubünden Ferien (GRF) im März 2018 ins Leben gerufen hat. Ziel ist es, innovativen Ideen aus dem Bündner Tourismus zum Durchbruch zu verhelfen. Das buntegemischte Gremium aus jeweils rund 20 Touristikern und Leistungsträgern trifft sich drei- bis viermal im Jahr und ist in der Zusammensetzung variabel.

Das «Innotool» ist eine touristische Innovationsplattform, auf der innovative Ideen eingegeben, bewertet, kommentiert und diskutiert werden. Als Ideengeber gefragt sind Personen aus Tourismus, Wirtschaft und Kultur, die Mitglied des GRF-Innotools sind. Aktuell beträgt die Community rund 400 Personen.

https://innovation.graubuenden.ch

 

(Bild: zVg.)