„Was wir noch zu sagen haben“ – Patienten stellen ihre Werke in der Klinik Waldhaus aus
Noch bis 17. August 2018 präsentiert die Gerontopsychiatrische Tagesklinik Chur die Bilder- und Objektausstellung „Was wir noch zu sagen haben“. Die Arbeiten der Patienten mit Alterserkrankungen entstanden im Rahmen ihrer Behandlung und Betreuung in der Kunst- und Aktivierungstherapie. Die Ausstellungswerke sind im Erdgeschoss des Hauptgebäudes der Klinik Waldhaus Chur ausgestellt.
Gezielte Therapien
In der Kunst- und Aktivierungstherapie wird durch gezielte Förderung, Erhaltung oder Wiederentdeckung von Ressourcen und Interessen die Lebensqualität der Patienten positiv beeinflusst. Dabei werden kreative, kognitive, bewegungstherapeutische, musisch-gesellige, alltagsbezogene, biografische und spirituelle Mittel eingesetzt. Bei allen Aktivitäten wird Wert darauf gelegt, dass der Mensch sich wirksam erlebt und eine grösstmögliche Autonomie erfährt.
Kunst als Ausdruck der Seele
Die Ausstellung zeigt auf sehr persönliche und berührende Weise das künstlerisch-kreative Arbeiten älterer Menschen mit dementiellen Erkrankungen, Depressionen, Alzheimer oder Parkinson. In den klein- bis mittelformatigen Bildern und Objekten aus Ton spiegeln sich sowohl gelebtes und erlebtes Leben von Beruf, Familie und Freizeit wie auch aktuelle Themen, Geschichten, Gedanken und Auseinandersetzungen mit der Krankheit. So nennt ein Patient eines seiner Bilder „Sträfling – gefangen in der Diagnose“ und das im Bewusstsein, an einer Krankheit zu leiden, bei der es keine heilende Behandlung mehr gibt. Ein weiterer Patient mit einer Depression reduziert seine Werke auf das Minimum und zeigt dennoch berührende Einblicke, dessen Ästhetik faszinieren.
Die Bilder und Kleinskulpturen sind ein Beleg dafür, dass auch ältere Menschen mit unterschiedlichen Diagnosen noch etwas zu sagen oder zu erzählen haben und dass es sich lohnt, ihnen zuzuhören und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
(Quelle/Bilder: PDGR)