Nach einer langen und harten, aber auch sehr erfolgreichen Wettkampfsaison hat der Bündner Olympiasieger Nevin Galmarini bereits zum 7. Mal sein Carving Camp im Skigebiet Motta Naluns in Scuol durchgeführt. 50 Teilnehmer aus mehr als 10 Ländern reisten dafür an.
Pavel fährt seit neun Jahren Alpin Snowboard. Er reiste aus Russland für das Camp an und ist begeistert. «Das Skigebiet ist traumhaft», schwärmt er. Er fährt jedoch nur zum Vergnügen betont er. Für Ambitionen sei er schon zu alt.
Allein könnte Galmarini die 50 Teilnehmer während den drei Tagen nicht begleiten. «Ich habe vier Kollegen aus dem Weltcup eingeladen. Wir sind insgesamt fünf Coaches und können so die 50 Teilnehmer gut aufteilen.» Die Coaches rotieren dabei und jeder Teilnehmer kommt so auch in den Geschmack einer Lektion mit dem Olympiasieger.
Alpin Snowboard ist nach wie vor ein Nischensport. Dennoch gab es bei der siebten Auflage des Camps einen Teilnehmerrekord. Der grosse Erfolg des sympathischen Unterengadiners trägt zur steigenden Popularität des Sports bei. Vor Ort ist auch Marcel Brunner. Er ist Gründer und Geschäftsführer von Oxess. Das Unternehmen entwickelt und produziert Wintersportgeräte für die alpinen Sportarten. Mit Galmarini arbeitet Brunner seit drei Jahren zusammen. «Die Feedbacks von Nevin sind sehr gut und wertvoll. Sie bringen uns in der Entwicklung weiter. Und natürlich sind wir sehr stolz, dass er mit unserem Brett Olympia gewonnen hat», so Brunner, der selbst aktiv am Camp teilnimmt. Das Camp am Ende einer kraftzehrenden Saison sei für Galmarini eine Herzenssache. Das spüren auch die Teilnehmer. «Das Camp ist grossartig. Alles passt. Die Unterkunft im Belvédère Hotel, die Verhältnisse im Skigebiet Motta Naluns und natürlich die Lektionen und der Austausch mit den Spitzenathleten», sagte die junge Kanadierin Florence Noel Leclair, die selbst professionell Rennen fährt.
Unterstützt wird Galmarini unter anderem von René Hürlimann, Verantwortlicher der Sportklasse vom Hochalpinen Institut Ftan. Er trainierte den heutigen Olympiasieger während sechs Jahren im Hochalpinen Institut Ftan. Heute zählen unter anderem die Hauser Schwestern aus Scuol zu seinen Schülerinnen. Nach den Olympischen Spielen in Sotschi führte Hürlimann einen Schnupperkurs im Alpin Snowboard durch. Die 15- jährige Ricarda Hauser wurde so aufmerksam. «Ich fahre nun seit vier Jahren Alpin Snowboard. Seit mehr als 10 Jahren stehe ich aber schon auf dem Brett. Das Camp gibt mir die Möglichkeit für Weiterentwicklung und zum Austausch», so die junge Scuolerin. Den Austausch und die Zeit unter «Artgenossen» zu sein schätzen alle Teilnehmer.
Bevor Galmarini in der nächsten Woche in die wohlverdienten Ferien nach Südafrika reist, stehen noch einige Termine an, aber auch Aufarbeitungen für sein Studium der Betriebsökonomie.
(Bilder: Mayk Wendt)