Die RhB hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich: Der RhB geht es gut: Die Ski WM in St. Moritz brachte die Menschen in den Zug. Nächste Herausforderung: Die Digitalisierung.
Man könnte die Bilanzmedienkonferenz vom Mittwochmorgen in Chur so zusammenfassen, wie es RhB-Verwaltungsratspräsident Stefan Engler tat: «Hinter all diesen Dingen stehen Menschen, deren Herz rot schlägt.»
Oder man könnte es so schreiben, wie es RhB-Finanzchef Silvio Briccola tat: Die RhB hat letztes Jahr einen Gewinn von 1,2 Millionen Franken eingefahren.
Bleiben wir bei den «Dingen»: Mit dem Glacierexpress hat der Personenverkehr einen Erlös von 99,71 Millionen Franken erzielt, was einer Zunahme von 5,2 Prozent entspricht. Die Personenkilometer stieg auf fast 350 Millionen, was einem Plus von 3,4 Prozent entspricht. Dieses Ergebnis ist auch eine Folge der Ski WM in St. Moritz, was sich auch in den Zahlen der ersten Monate 2018 widerspiegelt: Die Anzahl Personenkilometer ging im Januar und Februar um 1,9 Prozent auf 60,483 Millionen zurück.
Besonders erfolgreich war letztes Jahr die Linie Landquart-St. Moritz mit einer Zunahme von 12,9 Prozent, gefolgt vom Glacier mit 11 Prozent. Weniger gefragt waren die Pendlerlinien Chur – Thusis und Schiers – Rhäzüns, wo gemäss Silvio Briccola eine Abnahme bei den Personenkilometern von 2,2 respektive 1,4 Prozent hingenommen werden musste.
Am Vereina wurden fast eine halbe Million Autos verladen; was einem Nettoerlös von fast 16 Millionen Franken entspricht. – 7,3 und 8,4 Prozent mehr als 2016. Gestiegen ist auch die Pünktlichkeit: Um einen ganzen Prozentpunkt auf 91,4 Prozent.
Die Investitionen des letzten Jahres belaufen sich auf 228, 408 Millionen Franken. Dieses Jahr dürften es mehr werden: «Es sind grössere Anzahlungen für die neuen Züge fällig», sagte Silvio Briccola.
Und dann wäre da noch das 10-jährige Jubiläum des Unesco-Welterbes. 3 Millionen Menschen sind letztes Jahr auf der Unesco-Welterbe-Strecke gefahren, das Unterrichtsmaterial für Schulen wurde nahezu 50’000 Mal heruntergeladen. «Dieses Jubiläum will gefeiert werden», sagte Side Manager Andreas Bass. Am 9. und 10. Juni findet im Oberengadin ein Bahnfest statt, bei dem sämtliches historisches Rollmaterial dahin gebracht werden soll.
Eine historische Komposition soll 2018 auf einer der wenig einträglichen Strecken auch im normalen Verkehr eingesetzt werden. Vom 10. Mai bis am 28. Oktober fährt jeweils um 10.18 und 16.18 Uhr ab Davos nach Filisur. Die Strecke musste letztes Jahr einen Verlust von 2,2 Prozent an Personenkilometern in Kauf nehmen. «Mit dieser Aktion wollen wir ein breites Publikum ansprechen und bringen so auch wieder mehr Passagiere in den Zug», sagte RhB-Direktor Renato Fasciati.
Die noch grössere Herausforderung als das Unesco-Welterbe ist aber die nahe und ferne Zukunft. «Der Digitalisierungszug darf nicht verpasst werden», sagte Stefan Engler. So sollen unter anderem das Ticketing vereinfacht, ein Liveticker für Störungen eingerichtet und neue Vertriebsplattformen eingeführt werden.
«Am Schluss geht es immer auch ums Image», sagte Stefan Engler. Oder eben auch: «Hinter all diesen Dingen stehen Menschen, deren Herz rot schlägt. Wir verlassen uns auf unsere Mitarbeiter.»
(Bild: RhB)