Für Chur 97 geht am Wochenende die Frühlingssaison in der 2. Liga Interregional los. Nach einer turbulenten Herbstsaison inklusive Trainerwechsel haben sich die Bündner in den letzten Spielen im Spätherbst deutlich gesteigert und sind auch über den Strich geklettert. GRHeute hat vor dem Rückrundenstart mit Trainer Darko Angelov gesprochen.
Darko Angelov, welche Erwartungen haben Sie als Coach von Chur 97 für die Rückrunde?
Wir haben eine komplette Wintervorbereitung mit dem Team machen können. Alle sind gesund und fit, was sehr wichtig ist. Wir haben ein junges Kader, das zweitjüngste der Liga. Wir haben ein einziges klares Ziel: Den Klassenerhalt in der 2. Liga Interregional. Alles andere wäre Träumerei.
Wie hat sich das Team im Vergleich zum Herbst verändert?
Wenig. Wir haben keine Verstärkungen von ausserhalb geholt, dafür sind drei unserer U20-Spieler fix ins Kader dazugekommen. Auch wenn es für sie vielleicht noch nicht reicht um zu spielen, haben sie immer die Möglichkeit, in der U20 eingesetzt zu werden. Wir verfolgen damit weiterhin unseren Plan, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen.
Sie haben das Team im Herbst nach einem sehr schwierigen Saisonstart übernommen. Nach Anlaufschwierigkeiten ist es gegen Ende der Vorrunde immer besser gelaufen. Am Schluss konntet Ihr auch über dem Strich überwintern. Ich nehme an, diese Entwicklung stimmt Sie zuversichtlich?
Ja, wir sind zuversichtlich. Ich sehe die Situation ganz allgemein positiv. Ich weiss, dass wir mit einer so jungen Mannschaft noch nicht immer konstante Leistungen zeigen. Darum ist es wichtig, dass, wenn wir mal zwei Spiele verlieren, nicht grad alles auseinander reisst. Und wenn wir zwei Siege in Serie holen, nicht glauben, wir seien in der Champions League. Ich denke, das ist die Kunst: Konstanter zu spielen und stabiler zu stehen. Dies funktionierte in den letzten Spielen der Vorrunde schon besser, wir haben zum Beispiel deutlich weniger Chancen zugelassen.
Als Sie das Traineramt von Jouke Faber übernahmen, stand Chur 97 mit sechs Pünktlein auf dem zweitletzten Platz. Das war auch für Sie persönlich keine einfache Aufgabe, oder?
Es war keine einfache Zeit. Ich hatte meine Trainerkarriere vor zweieinhalb Jahren bei Churs A-Junioren U18 begonnen. Die erste Mannschaft war nie mein Ziel, aber es hat es sich so ergeben. Wir waren mit der U18 erfolgreich, dann coachte ich die U20, weil ich weiter mit den Jungen arbeiten wollte. Ich musste darum drei Tage überlegen, ob ich das wirklich machen will. Als Coach der 1. Mannschaft hat man viel mehr Druck, es war eine schwierige Situation. Wir hatten als Nachwuchstrainer ja auch gesehen, was mit der 1. Mannschaft passiert, als sie ein Jahr lang fast nur Niederlagen eingesteckt hat. Es hat vieles nicht mehr gestimmt. Deshalb habe ich gewusst, worauf ich mich einlasse. Mittlerweile macht es Spass, es sind ja auch gut zehn junge Spieler dabei, die ich schon vorher trainiert habe.
Und wie verlief die Wintersaison? Sie waren ja auch im Trainingslager in Valencia.
Die Vorbereitung verlief reibungslos. Wir haben wie gesagt keine Verletzten. Zuerst trainierten wir mehrmals wöchentlich Kraft, Spinning und auf Kunstrasen. Die ersten Wochen waren wir samstags auch im Karatecenter im Training, dazwischen kamen immer wieder Testspiele. Letzte Woche dann das Trainingslager in Spanien. Nach den kalten Temperaturen in Chur waren wir froh, Wärme zu tanken und auch auf Naturrasen zu trainieren. Für den Spirit und den Teamgeist war es ein Super-Trainingslager.
Das heisst, Ihr seid bereit für die Rückrunde?
Ja, das sind wir. Natürlich ist Vorbereitung Vorbereitung, und um Punkte gehts erst am Samstag. Aber ich bin sicher, dass wir bereit sind.
Auch wenn der Gegner am Samstag um 16 Uhr an der Ringstrasse Leader Linth 04 ist?
Allgemein haben wir einen Start, der mit Linth, Bazenheid und Uzwil schwierig genug ist. Aber jetzt zählts. Die Gegner sind nicht so wichtig, sondern das, was wir sind. Wir haben gut trainiert und sind positiv gestimmt.
Wie siehts mit Ihrer eigene Coaching-Zukunft aus? Hat es schon Gespräche mit der Vereinsleitung über das Saisonende hinaus gegeben?
Definitiv wollen wir die Zukunft bis Ende März fixieren. Es sieht so aus, dass die Zusammenarbeit weitergeht, auch über die Saison hinaus. Unser erstes Ziel ist es weiterhin, Stabilität reinzubringen und den Ligaerhalt zu schaffen. Darauf liegt unser Fokus in den nächsten Monaten.
Chur 97 – Linth 04: Samstag, 10. März, 16 Uhr, Ringstrasse Chur
Weitere Infos gibt es auf der Webseite von Chur 97
(Bild: Chur 97 steht vor dem Rückrundenstart/zVg.)