Die Bildhalle St. Moritz und Zürich zeigt derzeit Fotografien des Schweizer Fotografen Robert Bösch. Fotografien, die anders sind.
Während er von der Entstehung seiner Bergbilder spricht, scheinen die damit verbundenen Erlebnisse vor seinem inneren Auge vorbei zu ziehen. Zwei ist dann das Stichwort für die erste Frage an den Fotografen und Bergführer Robert Bösch. Seine Bilder zur Ausstellung ENGIADINA werden derzeit in der Bildhalle in St. Moritz gezeigt.
«Kann man sagen, dass das Engadin ihre zweite Heimat ist?» wird gefragt. Bösch antwortet mit einem Schmunzeln. «Ich bin ja nicht mal sicher, wo die erste ist.»
Zuhause fühlt sich der Fotograf seit mehr als 30 Jahren vor allem in der Natur und in den Bergen. In Maloja hat er zusammen mit seiner Frau eine Wohnung. Der ideale Ausgangspunkt für Touren im Engadin und im Bergell.
Besondere Stimmungen kommen mit Geduld
In seinem Bild vom Cima dal Largh im Bergell hat Bösch eine ganz besondere Stimmung festgehalten. Eigentlich hat er in jedem Bild eine ganz besondere Stimmung festgehalten. «Sonnenauf- und Sonnenuntergänge sowie die berühmte blaue Stunde sind tabu», so Bösch. «Wenn der Gedanke kam, jetzt gibt es nichts zu fotografieren, war das der Moment, in dem ich losging», erklärt Bösch seine Herangehensweise.
Zurück zum Cima dal Largh. An jenem Tag sah Bösch, dass sich durch die Wetterverhältnisse besondere Formationen an den Berghängen gebildet haben. Durch Tauwetter floss das Schmelzwasser herunter, gefror erneut und Neuschnee blieb an diesen vereisten Flächen kleben. Im ganzen Bergell waren diese bizarren Linienstrukturen an den plattigen Granitfelsen zu sehen. „Das habe ich so ausgeprägt noch zuvor gesehen. Wenn du so etwas suchst, findest du es nie. Aber wenn du es zufällig antriffst, musst du es erkennen.“
«Wie es zum Bild kommt, spielt nur eine Nebenrolle. Ich bin zu Fuss, mit der Bergbahn, mit dem Helikopter unterwegs. Ich habe viele Nächte und Tage draussen verbracht und bin oftmals tagelang unterwegs», erklärt Bösch. In erster Linie ist er dann als Fotograf unterwegs. «Wenn ich als Bergsteiger oder Kletterer unterwegs bin, ist das etwas ganz anderes: da liegt der Fokus eben nicht auf dem Bild, sondern auf der Kletterroute», fügt Bösch hinzu.
Bis auf den Mount Everest
Seine Reisen haben ihn auf alle sieben Kontinente geführt. 2001 bestieg er für einen Auftrag als Fotograf sogar den Mount Everest. Seine Arbeiten wurden in Zeitschriften wie Stern, GEO, und Spiegel publiziert. Zudem veröffentlichte er zahlreiche Bildbände.
Seine Fotografien im Grossformat ziehen den Betrachter hinein in die Welt der Berge und in die Stimmungen von Robert Bösch. Damit lässt er sie an seinen Erlebnissen auf eine andere Weise teilhaben.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 18. Februar 2018 in der Bildhalle in St. Moritz. Ein Teil der Ausstellung wird bis zum 24. Februar 2018 in der Bildhalle in Zürich gezeigt. Sein Buch „Aus den Bündner Bergen“ ist im NZZ Verlag erschienen. Und inzwischen vergriffen. Sein nächstes Buch „Mountains“ erscheint im Herbst im National Geografic Verlag.