HCD noch nicht aus dem Schneider – die Fakten vom Wochenende

 

Nach dem 6:5-Heimsieg gegen Fribourg am Freitagabend und der 1:5-Niederlage gegen Biel schaukelt sich der HCD mehr schlecht als recht in Richtung Playoffs. Der Strichkampf sitzt den Bündnern immer noch im Nacken. Die Fakten vom Wochenende.

1. Noch nicht ausgestanden

Die Inkonstanz bleibt die Konstante in der HCD-Saison 2017/18: Am Freitag besiegten die Bündner nach vier Niederlagen in Serie Fribourg-Gottéron vor enttäuschenden 4056 Zuschauern in der Vaillant Arena mit 6:5, am Samstag folgte beim EHC Biel eine klare 1:5-Niederlage. Acht Runden vor Saisonende hat der HCD als Fünftplatzierter neun Punkte Vorsprung auf den Strich (SCL Tigers), was bedeutet, dass das Strichgespenst immer noch in Reichweite ist. 

2. Folgenschwere Niederlage

Die 1:5-Niederlage in Biel tut besonders weh. Sieben Mal hatten die Bündner zuvor in Serie gegen die Seeländer gewonnen. Ausgerechnet im wegweisenden Spiel um den vierten Platz gingen die unglücklich kämpfenden Davoser letztlich als klarer Verlierer vom Eis. Das Spiel zeigte, wie die beiden Teams derzeit aufgestellt sind: Auf der einen Seite die vor Selbstvertrauen strotzenden Bieler, die nach dem achten Heimsieg in Serie nun gar um Platz 2 in der Regular Season spielen, auf der anderen Seite der HCD, der ackert und alles versucht, aber irgendwie einfach nicht richtig auf Touren kommt. Mit einem Sieg hätte sich Davos auf Platz 4 vorgearbeitet, der nach der Regular Season Playoff-Heimrecht bedeuten würde. Nach der Niederlage beträgt der Rückstand auf das viertplatzierte Biel nun aber bereits fünf Punkte.

3. Ungenügende Defensive

Wieder hat der HC Davos an einem Wochenende viel zu viele Gegentore erhalten, diesmal 10. Damit hat der HCD diese Saison bereits 134 Gegentore erhalten, eins weniger als die ganze Regular Season im letzten Winter. Selbst Schlusslicht Kloten hat zwei Tore weniger erhalten. Nur die Verteidigungen von Lausanne (135) und Ambri (143) sind in der National League noch schwächer. Da auch der Angriff diese Saison stagnierte, weist der HCD sogar ein deutlich negatives Torverhältnis auf (119:134). Ein ganz grosses Fragezeichen für Arno del Curto für einen allfälligen Playoff-Viertelfinal.

4. Tino Kessler

Davoser des Weekends war Youngster Tino Kessler, der am Freitag gegen Fribourg mit zwei Toren im Mitteldrittel und dem Assist zum wegweisenden 5:3 erheblichen Anteil am Davoser Sieg hatte. Der ehemalige Junior des HC Prättigau-Herrschaft hat in den beiden letzten Saisons beim HCD nun bereits zehn Tore erzielt. In 20 Spielen kam der 21-Jährige diese Saison bisher zum Einsatz und erzielte dabei 7 Skorerpunkte (4 Tore, 3 Assists). Damit weist er unter den Davoser Stürmern den sechstbesten Skorerwert pro Spiel auf (nur Spieler mit mindestens 20 Spielen eingerechnet). 

5. Robert Kousal/Broc Little

Wer Kessler sagt, muss am Freitag auch Robert Kousal nennen. Der Tscheche spielte ab dem Mitteldrittel neben Kessler und überzeugte gleich mit drei Torvorlagen. Zu seinem 20. Saisontor – und dem ersten im neuen Jahr – kam am Samstagabend der Amerikaner Broc Little. Auch interessant: Der amerikanische Sniper hat diese Saison erst eine Zwei-Minuten-Strafe eingesteckt. Insgesamt bucht er 0.83 Punkte pro Spiel (20 Tore, 14 Assists).

6. Andres Ambühl/Marc Wieser

Hinter Broc Little haben sich die Bündner Andres Ambühl und Marc Wieser (beide 11/20) als erste Verfolger in der internen Skorerliste eingeordnet, dahinter folgen Magnus Nygren (9/20), Enzo Corvi (14/14) und Robert Kousal (9/16), ehe eine grössere «Skorerlücke» folgt.

7. Magnus Nygren

Nicht nur sein erstes Tor im neuen Jahr, sondern seit bereits elf Spielen markierte der schwedische Verteidiger Magnus Nygren am Freitag gegen Fribourg. Mit einer +8-Bilanz weist er den besten statistischen Einzelwert in der Plus-Minus-Bilanz des HCD auf.

8. Die statistischen Abgründe

Am anderen Ende der offiziellen Plus-Minus-Statistik des Schweizerischen Eishockeyverbandes machen Gregory Sciaroni (-13), Robert Kousal (-10) und Dino Wieser (-10) diese Saison eine ziemlich «schlechte Falle». 

9. Goalie Watch

Im Goalieduell setzte HCD-Coach Arno del Curto in den letzten fünf Spielen genau elf Minuten auf Joren van Pottelberghe (der dabei gegen Kloten vier Gegentore einkassierte). Gilles Senn konnte die Chance aber nur beschränkt nutzen, auch am Wochenende nicht. Zehn Gegentore bei einer Fangquote von 81,88% sind ungenügend. Klar, ist die Davoser Verteidigung oft keine grosse Hilfe und klar fallen die Pucks zurzeit auch einfach unglücklich. Trotzdem ist der Rückschritt der beiden Davoser Goalies nach starkem Saisonstart eine Enttäuschung. Dass der HCD nun gemäss «Blick» am ZSC-Ersatzgoalie Niklas Schlegel dran sein soll, könnte doch einiges über die Zukunftsaussichten eines oder beider Davoser Goalies aussagen.  

10. Wichtige Woche

Es geht nun endgültig um die Wurst für den HC Davos: In der WEF-Woche gastiert der HCD am Samstag bei Angstgegner Lausanne, gegen den Davos diese Saison noch nie gewonnen hat, und empfängt am Sonntag die ZSC Lions, die als Sechtsplatzierter selbst noch Punkte brauchen.

 

(Bild: Twitter HC Davos)