Hockey Pauer Ranking: Trump und Jumbo-Joe mit Schlagzeilen

Eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn wichtigsten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht zu ernst nehmen sollte.

 

10. Transfer der Woche

Der HC Lugano verpflichtet per sofort den amerikanischen Stürmer Emerson Etem. Der ehemalige Erstrunden-Draft-Pick der Anaheim Ducks galt immer als grosses Talent, konnte sich aber nie richtig in der NHL etablieren. Etem ist gross, schwer, skilled und hat einen tödlichen Schuss – aber laut Gerüchten auch eine schlechte Arbeitsmoral. Der 25-jährige Stürmer hat auf jeden Fall das Zeug dazu, Broc Little als besten Ami in der National League abzulösen und ist ein Glücksfang für die Tessiner – solange der Kalifornier Etem sich motivieren kann.

 

9. Poster der Woche

À propos Kalifornien: Wenn die Los Angeles Kings gegen die San Jose Sharks spielen, ist immer für Unterhaltung garantiert. Die beiden kalifornischen Teams haben drei der letzten sieben Western Conference Sieger unter sich ausgemacht und sind nebst den Chicago Blackhawks (und seit letztem Jahr den Nashville Predators) zwei der stärksten Teams im Westen. Passend, dass für das Derby dieses wunderschöne Promo-Posters designed wurde.

8. Statistik der Woche

À propos San Jose Sharks: Joe Thornton buchte am Wochende ein Tor und zwei Assists, was ihm einen neuen Meilenstein einbrachte: Der ehemalige-HCD Stürmer ist mittlerweile auf Rang Nummer 17 in der NHL All-Time-Scoring-Statistik hochgestiegen. Und heute Nacht wird Jumbo Joe sein 1488 NHL-Spiel absolvieren, womit er Wayne Gretzky überholen und auf Rang 21 in der All-Time-Games-Played-Rangliste vorstossen wird. Mit 1421 Punkten ist er übrigens auch der einzige aktive NHL-Spieler in den Top-50. Solange man Jaromir Jagr nicht dazuzählt (der momentan nicht spielt, aber mit 1921 Punkten in 1733 Spielen auf Rang 2 steht.).

 


 

# Name Jahrgang Pos Spiele Tore Assists Punkte
1 Wayne Gretzky 1961 F 1487 894 1963 2857
2 Jaromír Jágr 1972 F 1733 766 1155 1921
3 Mark Messier 1961 F 1756 694 1193 1887
4 Gordie Howe 1928 F 1767 801 1049 1850
5 Ron Francis 1963 F 1731 549 1249 1798
6 Marcel Dionne 1951 F 1348 731 1040 1771
7 Steve Yzerman 1965 F 1514 692 1063 1755
8 Mario Lemieux 1965 F 915 690 1033 1723
9 Joe Sakic 1969 F 1378 625 1016 1641
10 Phil Esposito 1942 F 1282 717 873 1590
11 Ray Bourque 1960 D 1612 410 1169 1579
12 Mark Recchi 1968 F 1652 577 956 1533
13 Paul Coffey 1961 D 1409 396 1135 1531
14 Stan Mikita 1940 F 1396 541 926 1467
15 Teemu Selänne 1970 F 1451 684 773 1457
16 Bryan Trottier 1956 F 1279 524 901 1425
17 Joe Thornton 1979 F 1487 393 1028 1421
18 Adam Oates 1962 F 1337 341 1079 1420
19 Doug Gilmour 1963 F 1474 450 964 1414
20 Dale Hawerchuk 1963 F 1188 518 891 1409

 

7. Rekord der Woche

À propos Jagr: Der Stürmer der Calgary Flames ist wohl am Ende seiner NHL-Karriere angekommen. Sehr schade, aber es scheint, wie wenn Jagr mit dem heutigen Speed tatsächlich nicht mehr mithalten kann. Jagrs Jagd nach dem Rekord mit den meisten NHL-Spielen scheint damit traurigerweise ein Ende gefunden zu haben. Der alte Tscheche bräuchte nur noch 23 NHL Spiele, um die Nr. 2 Mark Messier einzuholen, und noch 34 Spiele, um Gordie Howe zu überholen und die Nummer 1 zu werden. Es wäre sooo schade, wenn Jagr das nicht mehr schaffen würde.

 

6. Lacher der Woche

À propos Speed: Keine Ahnung, ob diese Maschine etwas bringt. Dass ein 60-jähriger Rentner vorzeigt, wie es funktioniert, hilft der Glaubwürdigkeit auch nicht. Aber angepriesen wird das Gerät mit dem Titel „Die Maschine, auf die die Welt gewartet hat“. Und das Internet lügt ja schliesslich nie. Zumindest für ein Schmunzeln taugt der Slidewinder auf jeden Fall, ob es auch hilft, das Schlittschuhlaufen eines Spielers zu verbessern, sei dahingestellt.

 

 

 

5. Save der Woche

À propos Skating: Torey Krug ist ein Verteidiger der Boston Bruins und eigentlich eher bekannt für seinen offensiven Output. Gegen die Montreal Canadies zeigte er aber eine heldenhafte Rettungstat im eigenen Torraum.

 

 

 

4. Foto der Woche

À propos Torraum: James van Riemsdyk trifft am Wochenende gegen die Ottawa Senators und der Fotograf Mark Blinch (@mblinch), der dieses grandiose Bild schoss, sollte gelobt werden. Eindrücklich.

3. Hockey Play der Woche

À propos grandios: Connor McDavid ist der zurzeit beste Eishockey-Spieler der Welt. Da sind sich die meisten Experten einig. Der junge Center der Edmonton Oilers erntet viel Lob für verschiedenste Skills, unter anderem seine Übersicht, sein Speed, und vor allem seine Spielintelligenz. Wie das aussieht, mussten die Vegas Golden Knights am Wochenende rausfinden. Ganz subtil, aber eben doch verdammt genial, wie er die Aktion der Knights antizipiert.

 

 

2. Tor der Woche

À propos antizipiert: Die Carolina Hurricans hatten doch eigentlich schon gejubelt. Aber die Scheibe springt von der Latte auf die Torlinie und raus, und im Gegenzug gibt’s das traumhaft rausgespielte Tic-Tac-Toe-Gegentor.

 

 

1. Olympia News der Woche

In 24 Tagen geht es los, und letzte Woche gab es zu Pyeongchang wieder mal brisante News: Nord- und Südkorea scheinen sich ja zu hassen, aber die neusten Meldungen der olympischen Spiele bringen ein neues Licht in das Verhältnis der asiatischen Nationen. Gemäss TSN möchten Nord- und Südkorea sich politisch näherkommen und an den olympischen Spielen eine gemeinsame Mannschaft beim Frauen-Eishockey-Turnier stellen. Es wäre das erste Mal in der Geschichte, dass Nord- und Südkorea zusammen einen Sportevent bestreiten. Und es wäre ein starkes Zeichen an die internationale politische Gemeinde.

 

Amerikanische Kritiker wittern dahinter eine Propanda-Aktion von Kim-Jong Un, um das Verhältnis zwischen Südkorea und den USA zu schwächen.  Trump ist Gerüchten zufolge alles andere als glücklich über das gemeinsame Vorhaben der Koreas.

 

Das IOC muss den Zusammenschluss noch genehmigen. Und nachdem bereits Russland unter einer speziellen Flagge antritt, wäre das „Unified Korea Team“ bereits die zweite Mannschaft, die nicht als eigenständige Nation an den olympischen Spielen in Pyeongchang antreten würde. Das wirkt langsam ein bisschen wie der Spengler-Cup: All-Star Teams, die sich für ein Turnier zusammenschliessen. Unabhängig der Tatsache, dass nicht mehr klassische Nationen um eine Goldmedaille spielen, gibt es ein wichtiges Argument für ein Unified Korea Team:

 

Es kann doch für die internationale Politik nicht schlecht sein, wenn der Eishockey-Sport als bindendes Glied zwischen zwei Staaten (die sich gegenseitig mit Krieg drohen) funktioniert. Das ist schlussendlich der olympische Gedanke: Nationen zusammen zu bringen. Und daran sollte sich die amerikanische Regierung erinnern.

 

(Auf der anderen Seite kann man sich Donald Trumps Gedanken dazu vorstellen: Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns. Und wenn Nordkorea gegen Südkorea ist, und die USA gegen Nordkorea, dann ist Südkorea mit den USA. Aber wenn nun Südkorea mit Nordkorea ist, und die USA gegen Nordkorea, aber mit Spdkorea ist, dann ist…ääh… #Shithole Country! Oder so…)

 

(Bild: @sjsharkshistory, Stats: Quanthockey)