Der HC Davos hat am Freitagabend in Genf 5:6 nach Verlängerung und am Samstagabend vor eigenem Publikum gegen National-League-Schlusslicht Kloten mit 2:6 verloren. Die HCD-Fakten eines Weekends zum Vergessen.
1. Niederlagenserie
Nach dem starken 4:1-Sieg zum Start ins Jahr gegen den Meister SC Bern hat der HCD nach den Niederlagen in Genf und zuhause gegen Kloten nun bereits zum vierten Mal in Serie verloren und ist in der Tabelle auf Rang 5 abgerutscht – mittlerweile vier Punkte hinter dem 4. Platz, der in den Playoffs den Vorteil eines zusätzlichen Heimspiels bedeutet. Die Playoff-Qualifikation selbst sind mit 12 Punkten Reserve in den letzten 10 Spielen wahrscheinlich sicher – wir sind gespannt, wie Arno del Curto den Formaufbau auf die Playoffs mit dem Kampf um eine gute Ausgangslage verbindet.
2. Ein Dutzend Gegentore
Zwölf Gegentore in zwei Spielen in Serie – dies gab es diese Saison beim HCD noch überhaupt nie. Um die Gründe zu finden, muss man nicht weit suchen: Schwache Goalie-Leistungen und defensive Aussetzer am laufenden Band – Kloten skorte viermal innert 125 Sekunden (!) – führen in der National League halt auch gegen schwächer dotierte Teams zu Niederlagen.
Der Tabellenletzte @EHC_Kloten_1934 gewinnt gegen den @Hockeysince1921 mit 2:6. Die Bündner verloren das Spiel im ersten Drittel, indem sie in 4 Minuten 4 Gegentore kassierten. Torschützen für den HCD waren: #13Kousal und #9Kessler. Weiter geht es am Freitag zu Hause gegen @HCFG
— Hockey Club Davos (@Hockeysince1921) 13. Januar 2018
3. Marc Wieser
Auch in Genf skorte der Kübliser, bereits zum vierten Mal in den fünf Spielen seit dem Jahreswechsel. Mit elf Saisontoren ist Marc Wieser hinter Broc Little (19) und Enzo Corvi (13) teamintern drittbester Torschütze.
4. Enzo Corvi
Bleiben wir gleich bei den Skorern: Enzo Corvi traf am Freitag in Genf doppelt und setzte mit einem Assist noch einen drauf. Symptomatisch für die Wundertüte HCD Ausgabe 2017/18, dass sich der Churer am Samstag zuhause gegen Kloten in der eigenen Zone verdribbelte, was umgehend zum 4:1 für die Zürcher führte.
5. Broc Little
Der amerikanische Goalgetter ist im neuen Jahr noch nicht richtig auf Touren gekommen und wartet 2018 auf sein erstes persönliches Tor. Schon im Dezember hatte Little eine persönliche «Tor-Baisse» von fünf Spielen.
6. Magnus Nygren
Bereits elf Spiele auf einen persönlichen Torerfolg wartet Magnus Nygren, der zuletzt am 8. Dezember gegen Fribourg getroffen hat. Dafür skorte Robert Kousal nach 13 torlosen Spielen gegen Kloten wieder einmal – allerdings erst der 6. Saisontreffer des Tschechen.
7. Robert Kousal
Für Kousal, dessen Vertrag beim HCD Ende Saison ausläuft, wird es eng bezüglich einer Verlängerung. Letzte Saison holte er nach mässigem Start mit einem starken Frühling in der Regular Season immerhin noch 14 Tore und 16 Assists und spielte eine tragendere Rolle. Diese Saison hat er – oft als Center eingesetzt – zwar bereits ebenso viele Passvorlagen auf dem Konto, aber erst 6-mal getroffen. Zu wenig für einen ausländischen Stürmer. Schlimmer: Mit einer Plus-/Minus-Bilanz von -11 ziert er mit Gregory Sciaroni und Dino Wieser das Davoser Ende in dieser bedeutsamen Statistik.
8. Gregory Sciaroni
Nach neun Jahren beim HCD wird Gregory Sciaroni Ende Saison zum SC Bern wechseln. Nach diversen Verletzungen und einem schwachen Herbst ein Abgang, der für Davos zu verschmerzen ist, wie GRHeute Ende November analysierte. Im neuen Jahr zeigt der Tessiner aber nochmals ein Lebenszeichen: In den letzten fünf Spielen traf er zweimal und fügte zwei Assists hinzu – 3 dieser 4 Punkte am Wochenende.
9. Goalie Watch
Für Gilles Senn und Joren van Pottelberghe war es das vielleicht schwächste Weekend in dieser Saison. Senn wirkte in Genf schon nicht immer sicher. Für JvP wurde das Spiel gegen Kloten zum Desaster: Nach 10 Minuten hatte er schon viermal hinter sich gegriffen und sah nicht nur beim 1:3 Gegentor schlecht aus. Senn kam rein, machte seine Sache besser, bis er im Schlussdrittel allerdings auch zweimal düpiert wurde. HCD-Goalietrainer Marcel Kull hat viel zu tun, um seine jungen Goalies in Playoff-Form zu bringen – ansonsten dürfte es für die Bündner diese Saison schwer werden, nur schon die Viertelfinals zu überstehen. In Form «verheben» beide sehr gut in der National League – ausser Form sind sie aber eine klare Schwachstelle im Spiel des HCD. Die Fangquoten vom Weekend: Senn (60 Minuten gegen Genf, 49 Minuten gegen Kloten): 87,7%, van Pottelberghe 33,3%.
10. Was kommt als Nächstes?
Am nächsten Freitag ist Fribourg-Gottéron in Davos zu Gast. Am Samstag folgt die Reise zum EHC Biel, der mittlerweile am HCD vorbeigezogen ist und als Dritter bereits fünf Punkte vor dem HCD liegt.
(Bild: Screenshot SRF)