Je näher das Jahresende rückt, desto häufiger die Jahresrückblicke. Diesmal mit der Rhätischen Bahn, die gemäss Verwaltungsratspräsident Stefan Engler einfach nicht still stehen kann.
Man kann das Fazit vorneweg nehmen: Die RhB hatte ein erfolgreiches Jahr und schaut optimistisch in die Zukunft. Die RhB ist in einer tiefgreifenden Modernisierungsphase. Die RhB nutzt die Digitalisierung und Innovationen für die Kunden, die Qualität und die Effizienz, wie Stefan Engler am Dienstagmorgen im RhB-Verwaltungsgebäude in Chur ausführte.
Konkret heisst das: Die Passagierzahlen sind gestiegen. Namentlich auf der Vereina-Linie, aber auch von Chur nach St. Moritz. Auf der Albula-Linie war der Güterverkehr ebenfalls Trumpf, wobei der Tunnelbau am Albula kräftig mitgeholfen hat, wie RhB-Direktor Renato Fasciati sagte. «Wir sind sehr erfreut über diese Entwicklung.» Insgesamt konnte die RhB von Januar bis Ende November 3,9 Prozent mehr Fahrgäste als im letzten Jahr befördern.
Ebenfalls grosse Freude zeige Renato Fasciati an einem neuen Tool, das den Kunden einen digitalen Mehrwert bringen soll. Im Bernina Express kann man künftig die Fahrt auch in Echtzeit auf dem iPad abgehen. Das Tool weiss mittels GPS jederzeit, wo man gerade ist und weist auf Sehenswürdigkeiten oder andere Specials hin. Das Programm, das bisher nur der ersten Klasse vorbehalten war, wird im nächsten Februar auch für die Passagiere in der zweiten Klasse geöffnet.
Als «revolutionär» bezeichnete Renato Fasciati die App, die intern für eine neue Abfolge in Sachen Störungsmeldung sorgt. «Früher war es so, dass der Lokführer die Leitstelle in Landquart anrufen musste. Diese organisierte die verschiedenen Fachleute, die für die Störungsbehebung gebraucht werden. Wollte der Lokführer weitere Informationen, musste er wieder bei der Leistelle anrufen.» Die App «Yammer» kürzt diese Prozesse massiv ab: Neu werden die Themen in einem Gruppenchat besprochen und jede und jeder Beteiligte oder Beteiligter kann den Stand der Dinge jederzeit abrufen. «Es hat die Zufriedenheit aller verbessert», sagt Fasciati.
Apropos Zufriedenheit: Die Angestellten der RhB waren in diesem Jahr glücklicher als im letzten Jahr. Die Zufriedenheit mit 84 Punkten blieb die gleiche, doch ist das Commitment der Angestellten zu ihrem Arbeitgeber um zwei Punkte von 83 auf 85 gestiegen. Um ebenfalls zwei Punkte, von 72 auf 74, stieg die Meinung der RhB-Angestellten, dass ihr Betrieb ein attraktiver Arbeitgeber ist. «Wir haben die Belastungsgrenze der Mitarbeitenden erreicht», sagt Renato Fasciati. Parallel zum Investitionsvolumen von 280 Millionen Franken in den nächsten Jahren will die RhB zusätzlich 30 Personen einstellen.
Was das nächste Jahr betrifft, so wartet vor allem das 10-Jahr-Jubiläum des Unesco-Welterbes, wo unter anderem im Juni ein Bahnfest im Engadin geplant ist. Im weiteren werden auch nächstes Jahr unzählige Brücken Tunnels, Viadukte und Stationen renoviert und erneuert. Allem voran steht das neue Infrastruktur-Gebäude in Landquart, dessen Bau nächstes Jahr beginnt.
(Bild: Graubünden Ferien)