Ein Sonderbeitrag in der Serie der HTW-Blog-Reihe.
Die grösste Technologie-Konferenz weltweit fand auch dieses Jahr wieder in Lissabon statt. Vom 6. bis 9. November 2017 versammelten sich mehr als 60’000 Besucher, mehr als 1’000 namhafte Sprecher – darunter UN-Generalsekretär António Guterres, die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, der französische Ex-Präsident François Hollande und der ehemalige amerikanische Vizepräsident Al Gore. U-Bahn-Sonderzüge, Extrabusse auf den Linien zum Messegelände, riesige Willkommensplakate überall: In Lissabon ist das Web Summit Fieber ausgebrochen, zum zweiten Mal und noch heftiger als bei der Portugal-Premiere 2016.
Da wir uns beide als Digital Business Management Studenten natürlich stark für jegliche Themen aus der Tech-Welt interessieren, war der Web Summit für uns selbstverständlich eine bekannte Grösse. Das vielversprechende Lineup an Speakern sowie die Location Lissabon, wo der Web Summit nun das zweite Mal stattfand, waren schliesslich die ausschlaggebenden Argumente, die uns dazu bewogen haben, am Event teilzunehmen. Der Studi-Rabatt für eines der Tickets war natürlich auch noch ein weiteres Plus, welches uns diese schwere Entscheidung nochmals erleichtert hat.
Mit der Opening Night startet am 6. November das 4 Tage dauernde Web Summit in der Altice Arena. Alle verfügbaren Plätze waren im Voraus bereits ausgebucht. Entsprechend waren unsere Erwartungen gross, da zudem CEO und Gründer des Web Summits – Paddy Cosgrave – bekannt gab, einen Überraschungsgast als Speaker auftreten zu lassen.
Die Opening Night mit Speakern wie Nuno Sebastio, Bryan Johnson, Margrethe Vestager oder António Guterres war laut, pompös und amerikanisch gehalten. Der Überraschungsgast des Abends war kein geringerer als der theoretische Physiker und Astrophysiker Stephen Hawking. Stephen Hawking sprach in einer eher etwas düsteren Videobotschaft über das wohl meistgesprochene Thema am diesjährigen Web Summit und wohl in naher Zukunft eine der einflussreichsten Technologien der Menschheit, nämlich über AI (Artificial intelligence). Mit der Aussage «Artificial intelligence wird entweder das Beste sein, was der Menschheit jemals geschehen ist, oder das Schlimmste.» warnte er, dass diese Technologie wohl grosse Auswirkung auf uns haben kann. Die Videobotschaft war für uns, aber wohl auch für die anderen knapp 15’000 Besucher, sehr spannend und beeindruckend mitzuerleben. Mit der offiziellen Eröffnungsrede inklusive Konfetti-Feuerwerk wurde der Web Summit im amerikanischen Stil eröffnet und die Opening Night endete.
Am Dienstag startete dann der eigentliche Event mit unzähligen Speeches und Workshops zu den unterschiedlichsten Themen aus der Tech-Welt. Wir haben uns zunächst auf die MoneyConf konzentriert, da wir uns sehr stark für Themen wie Fintech und Blockchain interessieren. Zu unserer Ernüchterung mussten wir feststellen, dass die Vorträge und Workshops leider nur sehr an der Oberfläche der Materie gekratzt haben. Da wir uns in der Vergangenheit bereits sehr mit der Thematik befasst haben, konnten wir leider fast nichts Neues mitnehmen. Auch was die Performance der Redner betrifft, gab es sehr grosse Unterschiede. Obwohl es einige ausgezeichnete Auftritte gab, die wirklich begeistern konnten, überwogen leider die der eher schwächeren Sorte.
Insgesamt hat sich dies auch durch die gesamte Veranstaltung gezogen, wobei die Keynotes auf der Main Stage vor allem glänzten. Dort fuhren Grössen wie Amazons CTO Werner Vogels, Uber-CPO Jeff Holden, Waymos CEO John Krafcik oder gar Al Gore auf. Besonders rhetorisch machten diese Speeches einiges her. Klar waren diese Auftritte bewusst auch werbetechnisch sehr vorteilhaft für die Unternehmen ausgeschmückt, da wenig tiefgreifende Informationen vermittelt wurden, welche die Aussagen und Visionen relativiert hätten.
Besonders hervorzuheben war die Präsentation von Jeff Holden, CPO von Uber. Er hat mit uberAIR das Zeitalter der fliegenden Autos eingeläutet. Dabei hat er den aktuellen Plan mit allen Partnerschaften, darunter auch die NASA, sehr ausführlich erläutert. Er zitierte den Film Blade Runner aus den Achtzigerjahren, in welchem fliegende Autos auf das Jahr 2019 prophezeit wurden. Er meinte nur, dass die Filmemacher damals sehr nahe dran waren, da Uber damit im Jahr 2020 starten will. Holden beendete seine Keynote mit einem sehr emotionalen Video, welches die Zuschauermasse am Web Summit spürbar mitreissen konnte.
Hier der Link zum Video für Interessierte: https://www.youtube.com/watch?v=JuWOUEFB_IQ
Der Web Summit ist natürlich nicht das Einzige, was Lissabon zu bieten hat. Wir beide sind hellauf von der Stadt begeistert und können eine Reise dorthin nur wärmstens empfehlen. Die Stadt hat eigentlich alles zu bieten, was man sich wünschen kann. Lissabon hat eine authentische Altstadt mit engen, verwinkelten Gassen und hübschen Restaurants, aus welchen man jeden Abend den unverkennbaren Fado-Gesang hören kann. Eine schier endlos wirkende Uferpromenade mit modernen Bars und Cafés mit erstaunlich gut erhaltener Architektur und nicht zuletzt einem riesigen Angebot an Museen, Palästen, Burgen usw. Besonders kulinarisch ist Lissabon sehr zu empfehlen.In Kombination mit einem Besuch beim Web Summit wird die Reise nach Lissabon bestimmt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Hier geht es zum Event: https://websummit.com/Dies ist ein Blog-Beitrag der HTW Chur.
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(Bilder: zVg.)