Dario Schwörer und seine Familie sind mit ihrem Segelschiff knapp einer Katastrophe entkommen: Heftige Winde haben das Boot in einem isländischen Hafen zerstört.
«Pachamama» heisst das Boot, mit dem die Familie Schwörer seit über 10 Jahren im Auftrag des Klimas durch die Weltgeschichte segelt: «Mutter Erde». Mutter Erde meinte es Montagnacht gar nicht gut mit der achtköpfigen Familie aus dem Bündnerland, wie 20Minuten berichtete – heftige Winde schlugen das Schiff ans Dock des Hafens in Akureyri in Nordisland, wo die Schwörers überwintern.
«Wir haben gewusst, dass etwas kommt, aber das es so stark kommt, konnte keiner voraussehen», sagt Dario Schwörer. «Wir hatten Seile, die stärker als Stahl waren, und das Schiff mit Gummipneus geschützt.» Der Wind zerriss die Seile wie Fäden. «Es war ganz schlimm.» Vor allem auch, weil wegen des starken Windes niemand helfen konnte.
So war Familie Schwörer – Mutter Sabine, Vater Dario und die sechs Kinder Salina, Andri, Noe, Alegra, Mia und das Baby Vital – im Sturm im Boot auf sich allein gestellt. «Die Kinder haben das super gemacht», sagt Dario Schwörer. «Der jahrelange Drill mit den Schwimmwesten und anderen Sicherheitsmassnahmen hat sich bewährt.» Wie ferngesteuert hätten die Kinder sich parat gemacht, und als das Schiff Leck schlug, hätten sie wie selbstverständlich angefangen, Wasser zu pumpen. «Es gab keine Panik. Jeder wusste, was er zu tun hatte.»
Erst als der Sturm nach zwei Stunden vorüber war, konnten Rettungskräfte die Kinder an Land bringen. Ihr Hab und Gut brachten sie in einen Container, wohnen können sie in einer Loge für Touristenguides, die derzeit leer stehen. «Es hat sich auch bewährt, dass wir in so vielen Schulen waren und über das Klima und die Probleme der Umwelt aufmerksam gemacht haben. Wir bekamen sofort Hilfe angeboten», sagt Dario Schwörer.
Der «Pachamama» geht es nicht gut. Man kann sie zwar reparieren, aber das kostet Geld – Geld das die Schwörers, die von Spenden und einem kleinen Einkommen durch Forschungsaufträge von verschiedenen Universitäten leben, nicht haben. Ein Freund der Familie hat ein Spendenkonto eingerichtet. 75’000 Franken brauchen sie, um «Mutter Erde» zu retten.
«Es ist wie ein Freund, der stirbt, und man kann ihm keine Schmerzmittel geben», sagt Dario Schwörer. Das Boot sei für ihn und seine Familie alles – ihr Zuhause, ihr Rückzugsort, ihr klimaneutrales Fortbewegungsmittel.
Informationen über die Klima-Expedition der Schwörers finden sich hier: https://toptotop.org
Wer helfen will, die «Pachamama» wieder seetauglich zu machen, kann hier spenden: https://donorbox.org/toptotop-soll-weiter-gehen
(Bilder: zVg.)