Auch mit seinem zweiten Buch gibt Bernhard Sutter einen privaten und persönlichen Einblick in seine Welt als «Gewinner». Als «Spezial». Als ein Mensch, der nach einem schweren Unfall weiterleben durfte. Einen neuen Weg ganz von vorne beginnen musste. Für seine Ziele kämpfen wollte. Und dies auch wirklich tat und noch immer tut.
Der Schicksalsschlag des Autors macht sehr deutlich, dass die eigene Einstellung und Haltung entscheidend ist. Sein Humor und seine Wertschätzung an das Leben sind spürbar. Aber wie es die Titel der einzelnen Kapitel ankünden: Es gibt viele Momente, die noch mehr Mut und Wille und Geduld fordern. Von «Ich habe die Schnauze voll» zu «Zufriedenheit». Von «Niederlagen» zum «grossen Glück». Sutter erzählt darüber, wie es ist, langsamer zu gehen als die andern. Langsamer zu sprechen als die andern. Wie er mit Vorurteilen umgeht und wie sich die Blicke seiner Mitmenschen oder deren Unverständnis für ihn anfühlen. Denn er möchte «Grenzen überschreiten, Distanzen verringern und die Angst vor dem etwas anderen Gegenüber nehmen».
Die Worte gehen tief. Berühren. Machen Mut. Öffnen Augen. Das Buch lässt den Leser das Leben hinterfragen. Und wer will, merkt, dass keines mehr oder weniger Wert hat als das andere. Denn nicht zuletzt stellt sich die Frage: Wer ist denn nun ein Spezial? Ich? Du? Die andern? Oder sind wir es nicht alle?
Das Buch
Geschichte, Deutsch
Einband: Buch (gebunden)
Seitenzahl: 103
Erschienen: September 2017
Verlag: Eigenverlag
ISBN: 978-3-9524711-1-1
Erhältlich: Im Buchhandel
Preis: CHF 26.80
Lesung
10. November 2017, 14:00 Uhr, Stadtbibliothek Chur (Arcas)
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