Zumindest literarisch. Es kommt nämlich zu weiteren Kriminalfällen im Oberengadin: Der Schriftsteller Attilio Bivetti präsentiert in seinem 2. Band neue Geschichten vom Kommissaren Nuot Nes und seinem Assistenten Marco Mangiù.
Wenn für die deutschschweizer Literatur gilt «in Bern mordet sich’s am trefflichsten» und in der Lombardei, dass «I Milanesi ammazzano al sabato», scheint für rätoromanische Leserinnen und Leser das Oberengadin die gefährlichste Region zu sein, bemerkt die Romanistin Annetta Ganzoni im Kommentar des neuen Buches L’aungel da Nuot Nes von Attilio Bivetti. Auch dieser rätoromanische Schriftsteller platziert seine Kriminalerzählungen in der Nähe des ‘Top of the World’ und reiht sich mit anderen Kriminalautoren ein (Reto Caratsch – Il commissari da la cravatta verda, Göri Klainguti – Linard Lum, Flurin Spescha – Fieu e flomma).
«Der Schritt vom heimtückischen Gedanken zum Verbrechen ist kürzer als du glaubst!»
Dies lässt Bivetti den Protagonisten Nuot Nes im Buch zitieren. Und auch diese neuen Geschichten rund um den Kommissaren und seinem Assistenten offenbaren dramatische Situationen inmitten der heimeligen Dörfer vom Oberengadin. Die fünf Fälle, die die beiden Kriminalisten diesmal lösen müssen, geben den Lesern die Möglichkeit in unbekannte Tiefen, der sonst für die Postkarten-Idylle bekannten Region zu tauchen. Trotz seines Alters hat sich Nuot Nes mit der virtuellen Welt angefreundet, denn die Zusammenarbeit mit den Computer-Spezialisten ist fast gleichermassen verbindlich wie diejenige mit dem forensischem Labor.
(Bild: zVg.)