5 Millionen für ein Archiv, das ist zu viel

Am 24. September entscheiden wir stimmberechtigten Churerinnen und Churer nebst den nationalen Vorlagen auch über eine sehr kostenintensive städtische Vorlage.

Der Stadtrat will die Gunst der Stunde nutzen und nach dem soliden Finanzergebnis des vergangenen Jahres schnell wieder Geld ausgeben und zwar so richtig. Fünf Millionen für ein neues Stadtarchiv.

5 Millionen das sind rund 5% der gesamten Steuereinnahmen, welche wir Steuerzahler in einem Jahr entrichten.

5 Millionen, das macht bei 40’000 Einwohnern für eine 4-köpfige Familie 500 Franken.

Wollen wir unser Steuergeld wirklich für ein neues Archiv ausgeben und dies in einer Zeit, in welcher die Digitalisierung schon längst überall Einzug gehalten hat? Natürlich können -derzeit auch noch aus rechtlichen Gründen- nicht alle Daten digitalisiert abgelegt werden, aber mit Garantie wird immer mehr, was heute in Form von Papierbergen gestapelt wird, in Zukunft elektronisch archiviert.

Der Stadtradrat sieht mit dem geplanten Archiv die Aufbewahrung von neuen Dokumenten in Form von Papier für einen Zeithorizont von 60 Jahren gesichert. Mit Verlaub, wer glaubt, dass die Digitalisierung von Dokumenten nur ausserhalb der «Städtischen Verwaltung» stattfinden wird, verkennt den technologischen Wandel, welcher stets und immer schneller unseren Alltag verändert. Zwei Beispiele dazu. Heute besitzt, ob jung oder alt, fast jeder ein Smartphone, liest damit Mails, greift auf die eigenen Fotos oder Dokumente zu, googelt, erledigt bequem Bankgeschäfte oder «chattet» damit. Aber bemerkenswert ist, dass der Startschuss zum Smartphone erst vor 10 Jahren im 2007 mit dem iPhone erfolgte und beim Chatdienst «WhatsApp» gar erst vor 5 Jahren. Wer hätte diesen Technologiewandel vor 10 bzw. vor 5 Jahren für möglich gehalten?
Wir tun am 24. September also gut daran, diese Vorlage abzulehnen. Ich bin überzeugt, unsere schöne Stadt wird auch ohne neues Papierarchiv überleben.

Deshalb Nein zum «Kauf von Räumlichkeiten für das Stadtarchiv» für 5 Millionen.

Mario Cortesi, Chur
SVP-Gemeinderat