Gerne wird von Befürwortern behauptet, die Altersvorsorge 2020 sei ein Kompromiss, weil ganz Links und ganz Rechts dagegen seien. Auch wird gerne vorgehalten, dass aus dem gleichen Grund die Reform ausgewogen sein muss. Doch das ist in meinen Augen falsch. Mit dieser Reform wird ein Leistungsausbau in der AHV angestrebt, der schon in wenigen Jahren nicht mehr finanziert ist. Davon haben aber nur die rentennahen Jahrgänge etwas, die schon vom Besitzstandserhalt in der zweiten Säule profitieren. Die Besserstellung dieser Generation wird durch die kommenden Generationen sowie durch die jetzigen Rentner finanziert. Das ist eine klare Verschlechterung der Generationengerechtigkeit und alles andere als solidarisch. Hier werden Gewinner- und Verlierergenerationen geschaffen, was in einer echten Reform nicht geschehen würde. Deshalb lehne ich diese ungerechte Reform ab. Denn sie ist alles andere als ein Kompromiss, wie es gerne vorgegaukelt wird. Ich erwarte eine Reform, in der alle Generationen berücksichtigt werden und stimme deshalb am 24. September 2017 zweimal Nein!
Christian Kasper, Grossrat Luzein