Am 24. September stimmen wir über eine Vorlage ab, die bezüglich Kosten und Gerechtigkeit seinesgleichen sucht. Die Befürworter der Reform argumentieren, die Vorlage sei ausgewogen, «da sowohl ganz links und ganz rechts dagegen sei». Stellen Sie sich vor, ein Bündner und eine Bündnerin gehen in ein Gasthaus. Der eine isst zehn Stück Capuns, die andere trinkt eine Flasche Wein aus der Bündner Herrschaft. Im Durchschnitt sind beide gesättigt und der Durst ist gestillt («ausgewogen») – doch effektiv ist der eine überfressen und die andere besoffen. Der Ausgewogenheits-Vergleich zeigt, dass den Befürwortern richtige Argumente fehlen und sie auch nicht richtig rechnen können. Bei rentennahen Jahrgängen überschiesst die Vorlage nämlich sogar den Besitzstandserhalt. Diese Besserstellung der einen Generation wird finanziert durch kommende Generationen – eine klare Verschlechterung der Generationengerechtigkeit!
Mit der Reform gewinnt man nur etwas Zeit – teure Zeit!
Ebenfalls drohen die Befürworter damit, dass bei einer Ablehnung der Reform laufende Renten bald nicht mehr bezahlt werden können. Jedoch gewinnt man mit der Reform nur etwas Zeit – teure Zeit! Bei Ablehnung müsste die nächste Vorlage bis etwa 2024 vor das Stimmvolk. Bei Annahme könnte man vielleicht bis 2028/29 warten. Diese 4-5 Jahre werden finanziert durch eine Verschlechterung der Generationengerechtigkeit, sowie durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer und des Rentenalters für Frauen. Wollen wir nach fünf Jahren eine erneute Erhöhung der Mehrwertsteuer? Nein, als Hochpreisinsel können wir uns das nicht leisten – und falls doch, geht es zu Lasten der Löhne von uns allen! Die Frauen tragen durch Erhöhung des Rentenalters eine grosse Last, und trotzdem wird die Generationengerechtigkeit verschlechtert. Das ist ein Tausch mit zwei Verlierern! Die Ablehnung der Scheinreform macht den Weg frei für eine richtige Reform. Deshalb stimme ich am 24. September zweimal nein. Aus Liebe zur Schweiz – und zur Generationengerechtigkeit.
Roman Pfranger, FDP Ortsparteipräsident Maienfeld
(Bild: GRHeute)