Der Kanton Graubünden ist gesegnet mit vielen Openairs. Doch wie organisiert man eigentlich ein Openair? Vielfach wird unterschätzt, was alles hinter den Freiluftkonzerten steckt. Wir haben mit allen Bündner Musikfestivals gesprochen und einen Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gewagt. Herzlich willkommen zu Backstage Festivalsommer.
Name des Openairs: Openair Sur l’Aua Casaccia
Datum: 23./24. Juni 2017
Ausgabe Nr.: 2
Gründungsjahr: 2016
Anzahl Bands 2017: 7
Programm 2017: Paulin Nuotclà, Tawara, Elijah & One Camp Crew, Okto Vulgaris, Pascal Gamboni, Myth And, Paco Raps & C-Beat
Webseite: www.surlaua.ch
Fassungsvermögen Publikum: circa 1000
Organisationskomitee inklusive Funktionen:
Gloria Clalüna (Präsidentin der Gioventù, Öffentlichkeit, Sponsoren)
Giacomo Waltenspühl (Musik, Festivalprogramm)
Vincenzo Rezzoli (Festivalgelände)
Matthias Alder (Öffentlichkeit, Grafik)
Wie entstand die Idee zu eurem Festival?
Bis vor ein paar Jahren war das Bergeller Openair im Sommer lange Zeit ein Fixpunkt. Es wurde von der Jugendvereinigung ‹Gioventù Bregaglia› organisiert.
Nachdem der Anlass einige Male nicht mehr durchgeführt worden war, entstand vor gut eineinhalb Jahren die Initiative, erneut ein Festival dieser Art zu lancieren, wiederum organisiert von der Gioventù Bregaglia, allerdings mit neuem Standort in Casaccia.
Welches war euer bisher bestes Jahr?
2016 (Erstaustragung)
Was sind die Highlights in diesem Jahr?
Paulin Nuotclà
Tawara
Elijah & One Camp Crew
Wie viele Helfer sind vor Ort, wenn euer Festival steigt?
circa 30 – 40.
Wie viele Stunden sind die OK-Mitglieder mit der Organisation beschäftigt?
Das Komitee trifft sich ab Herbst etwa alle zwei Wochen zu einer gemeinsamen Sitzung. Gut drei Wochen vor dem Openair beginnen dann die Aufbauarbeiten vor Ort und damit eine intensive letzte Zeit der Organisation.
Welche schweren Fehler kann man als Openair in Graubünden begehen?
Vielleicht eine zu komplizierte Organisation, anstatt das bereits Vorhandene an Kultur und Gesellschaft zu nutzen.
Wie steht es um euer Sicherheitskonzept, nach den Terrorangriffen auf Konzerte?
Dies ist für unser Openair in Casaccia zum Glück kein Thema.
Habt ihr beim OK hauptsächlich die gleichen Personen involviert oder wechselt das häufiger?
In den ersten zwei Jahren ist das Komitee dasselbe geblieben. Als von der Gioventù Bregaglia organisierter Anlass gibt es aber immer Platz für neue Leute mit guten Ideen.
Niemand redet gerne über Geld, aber wer war der bisher teuerste Act an eurem Festival?
Die beiden diesjährigen Hauptacts am Samstagabend.
Was macht euer Openair aus?
Der wunderschöne Ort in der Waldlichtung von Sur l’Aua am Fluss Orlegna, die einzigartige Landschaft und die gemütliche Atmosphäre bei guter Musik.
Warum gehen die Leute jährlich zu euch und nicht an andere ausserkantonale Openairs?
Unser Publikum sind vor allem Leute aus der Region. So wird das Openair zum zweitägigen Fest, an dem man sich trifft, die Musik geniesst und feiert.
Welche Kosten werden zumeist unterschätzt von Organisatoren?
Wir können uns auf den Einsatz zahlreicher Helfer verlassen, die an den Abenden und Wochenenden die Infrastruktur in der Waldlichtung von Sur l’Aua auf die Beine stellen. Ansonsten wären diese Aufbauarbeiten für unser kleines Openair wohl verhältnismässig aufwändig.
Wie rege ist der Kontakt unter den verschiedenen Openairs?
Bislang eher gering.
Ist es ratsam in Graubünden ein weiteres Openair auf die Beine zu stellen oder sollte man besser die Finger davon lassen?
Selbstverständlich unbedingt – solange ein Openair in seiner Art einzigartig bleibt.
Wie geht es weiter mit eurem Openair?
Wir hoffen vorerst auf ein erfolgreiches und schönes Wochenende in diesem Jahr und dann geht es hoffentlich weiter mit den Vorbereitungen fürs nächste Jahr – mit neuen Erfahrungen und neuen Ideen.