Hänsel und Gretel müssen weg. Sie verlassen ihr Zuhause und schlagen sich alleine durch unbekannte Länder. Auf ihrer Reise durchlaufen sie Enttäuschungen und Angstzustände, verlieren aber nie den Glauben an ihr Ziel. Nach mühsamen Irrwegen gelangen sie schliesslich zum verheissungsvollen Lebkuchenhaus. Und da beginnt das Warten.
Am Dienstag, 16. und am Mittwoch, 17. Mai 2017 zeigt das Theater Chur die Inszenierung «Hänsel und Gretel* – *Namen von der Redaktion geändert» von der Jungen Marie Aarau für Jugendliche ab 13 Jahren. Fünf junge Schweizerinnen und Schweizer erzählen über die Irrwege von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden.
Im Jahr 2016 wurden in der Schweiz 1’997 Asylgesuche von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden gestellt, 2015 sogar 2’736 (gemäss Statistik UMA des SEM). Die Gründe, das Zuhause und die Heimat bereits so jung zu verlassen, sind unterschiedlich. Sie flüchten vor Armut, Krieg, Bedrohung, Misshandlungen oder weil sie zu Waisen werden. Nicht selten werden sie nach Europa geschickt, um die Familie finanziell zu unterstützen.
Das Leitungsteam der Jungen Marie, der jungen Spielpartnerin des Theater Marie in Aarau, hat für diese Produktion den Austausch mit jungen Flüchtlingen gesucht, die ohne Eltern in der Schweiz ankamen. In zahlreichen Gesprächen haben diese jungen Männer und Frauen einen Einblick in ihre Erlebnisse gewährt und an ihrem Alltag und ihren Hoffnungen teilhaben lassen. Fünf junge Schweizerinnen und Schweizer erzählen in «Hänsel und Gretel* – *Namen von der Redaktion geändert» Geschichten von gleichaltrigen Geflüchteten; sie teilen ihre Träume, während Welten sie trennen. Dabei werden die realen Erlebnisse der jungen Asylsuchenden mit Motiven aus dem Märchen verwebt.
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(Quelle/Bild: Theater Chur)