Good News für den Lokiführer Martin Meuli: Die 2-Millionen-Betreibung ist erledigt, der Unfall aus dem Jahr 2002 juristisch abgeschlossen. «Ich bin überglücklich», sagt Martin Meuli.
Der Fall des Lokführers sorgte für Kopfschütteln: Am 11. September 2002 war Martin Meuli beim sogenannten Köhl-Kreisel beim GKB-Auditorium von Arosa her kommend mit seiner Lokomotive in ein stehendes Auto gefahren. Die Fahrerin hatte gemäss Protokoll entweder das Rotlicht missachtet oder war wegen Ortsunkundigkeit zu lange im Kreisel geblieben.
Martin Meuli, der keine Chance hatte, rechtzeitig zu bremsen, wurde strafrechtlich von jeglicher Schuld freigesprochen. Zivilrechtlich wurde er vom Anwalt der Frau alljährlich persönlich zu einer Verjährungsverzichtserklärung «gezwungen». Als er sie einmal später als sonst einreichte, weil er über den Stand des Verfahrens seit Jahren im Ungewissen gelassen wurde, flatterte ihm eine 2-Millionen-Betreibung ins Haus: Der Gegenanwalt behauptete, er hätte die Erklärung nicht bekommen.
Jetzt ist der Fall ad acta gelegt worden. Gemäss Martin Meuli wurde er von den Verantwortlichen der RhB über das Ende des Verfahrens informiert. «Die Forderungen zwischen den Versicherungen sind abschliessend bereingt», sagte Martin Meuli. «Ich bin von der RhB für meine jahrelangen Umtriebe entschädigt worden.»
Martin Meuli hätte das Geld niemals selbst aufbringen müssen. Schon vor einem Jahr erklärte RhB-Mediensprecherin Yvonne Dünser, dass eine Schadenersatzpflicht des Lokführers seitens der RhB bestritten werde. «Falls wider Erwarten tatsächlich ein Schadenersatzanspruch gegenüber Herrn Meuli durchgesetzt werden kann, wird die RhB ihn in jedem Fall schadlos halten», sagte Yvonne Dünser damals.
Martin Meuli ist so oder so froh, dass der Fall erledigt ist. «Jetzt kann ich endlich wieder ruhig schlafen», sagte der Lokführer. as Damoklesschwert der alljährlichen Verjährungsverzichtserklärung hatte trotz der wiederholten Zusicherungen der RhB, ihn schadlos zu halten, immer seine Schatten geworfen. «Ich bin unglaublich erleichtert», sagt Martin Meuli.
(Bild: Martin Meuli)