Hockey Pauer Ranking: HCD – From Zero to Hero: Noten für alle Spieler

Das Hockey Pauer Ranking ist eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn interessantesten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht immer all zu ernst nehmen sollte.

Die Saison des HCD ist vorbei, der erfolgreichste Bündner Verein muss nach sechs Spielen im Halbfinale gegen den EV Zug den Kürzeren ziehen und darf sich nun aufs Golfen konzentrieren. Zeit, die verschiedenen Spieler der Landwassertaler zu benoten und verbal zu zerreissen.

10. Der schwächste Spieler

Daniel Rahimi. Das Lob von Arno Del Curto in Ehren. Aber ein Ausländer, der in 50 Partien gerade mal 4 Skorerpunkte produziert, ist sein Geld nicht wert, ganz egal, wie stark er defensiv arbeitet. Vom schwedischen Defensiv-defensiv-Verteidiger wurde mehr erwartet. Vorallem gegen die schnelleren Stürmer sah der Schwede oftmals überfordert aus und erinnerte mehr an einen Andrea Häller als an einen Magnus Svensson. Für den HCD kein Verlust, dass Rahimi nach nur einer Saison wieder nach Schweden zurückkehrt. Ein lieber Kerli, in Zeiten von Offensiv-Verteidigern aber leider nicht gut genug für den HCD. Note 3.0

 

9. Der Spieler, der schlecht war

Tuomo Ruutu. Der finnische Zuzug weckte viel Hoffnungen, brachte er doch alles mit sich, das man sich von einem Ausländer wünschte. NHL Erfahrung, Härte, Cleverness, einen Torriecher. Am Ende wurde Ruutu den Erwartungen aber nie gerecht. Obwohl der Finne viel Eiszeit erhielt, war er selten ein Faktor im Davoser Sturm. 5 Tore in 26 Spielen sind einfach zu wenig. Note 3.0

 

8. Die Spieler, die nicht gut genug waren

Samuel Walser. Wie lange müssen die HCD Fans noch warten, bis der Defensiv-Center endlich zu einer Macht wird? Samuel Walser machte dieses Jahr einen Schritt zurück, oder stagnierte zumindest. Auch wenn der gross gewachsene Center oftmals fehlerlos spielt, so fehlt doch der letzte Sprung in seinem Spiel. 5 Tore, 9 Assists, kein Faktor in den Special Teams: Samuel Walser wird wohl nie mehr als ein Drittlinien-Center bleiben. Note 3.5

Ebenfalls nominiert: Simon Kindschi (das Talent, das keines war), Gregory Sciaroni (der Verletzte)

 

7. Die Spieler, die knapp genügend waren

Gilles Senn. Der junge Walliser Goalie erkämpfte sich den Stammplatz gegen JvP. Zurecht. Senn wuchs während der Saison stetig mit seiner Aufgabe, am Schluss lag es nicht an ihm, dass der HCD scheiterte. Aber eben, es fehlte auch die grandiose Partie, die dem HCD mal einen Sieg hätte stehlen können. In jedem Halbfinal-Spiel kassierte der 21-jährige Goalie mindestens einen halbwegs haltbaren Treffer, in keinem Playoff-Spiel zauberte er. Für die erste Saison aber sicher ein genügender Wert. Note 4.0

Ebenfalls nominiert: Joren van Pottelberghe (der Junge, der seinem Ruf noch nicht gerecht wurde), Claude-Curdin Paschoud (der grosse böse Softie)

 

6. Die Spieler, die ok waren

Felicien Du Bois. Du Bois ist eine Powerplay-Maschine (in einem mittelmässigen Powerplay wohlgemerkt). Der gewissenhafte Verteidiger ist unbestritten die Nummer Eins in der Defensive des HCD. Während Du Bois in den letzten beiden Jahren aber vor allem in den Playoffs einen Zacken zulegen konnte, fiel der 33-Jährige dieses Jahr eher negativ auf. Du Bois wird auch nächstes Jahr die Zentrale in der Davoser Verteidigung bilden. Die Fans dürfen aber hoffen, dass der grossgewachsene Offensiv-Verteidiger etwas effizienter auftreten kann. Note 4.5

Ebenfalls nominiert: Sven Jung (Der Unsichtbare 1), Fabian Heldner (Der Unsichtbare 2)

 

5. Die Spieler, die mehr als ok waren

Mauro Jörg. Der Churer Stürmer war einmal mehr der stille Schaffer und sorgte für relativ wenige Skorerpunkte (gerade mal 7 Tore und 7 Assists gelangen ihm diese Saison), zeigte dafür aber über die ganze Saison hinweg ein cleveres und (fast) fehlerloses Spiel. Note 4.5

Ebenfalls nominiert: Chris Egli (Der Junge, der positiv überrascht), Beat Forster (Der alte Undisziplinierte)

via GIPHY

 

4. Die Spieler, die gut waren

Die Wieser Brüder. Dino konnte dieses Jahr die 20-Punkte Grenze nicht knacken, überzeugte in den Playoffs aber mit gradlinigem Spiel und einem Schnitt von über einem Punkt pro Spiel. Starke Werte, aber alles in allem dauerte es zu lange, bis der jüngere der Wieser auf Touren kam. Und Marc Wieser konnte (wie geahnt) seine unheimliche Trefferquote vom Vorjahr nicht halten. Der ältere der Kübliser Brothers war zwar immer noch ein guter Skorer (37 P, 21 G, 16 A), in den Playoffs konnte er sich (eventuell auch wegen des verletzten Lindgrens) nicht mehr ganz so stark in Szene setzen. Mit 27 und 29 Jahren können die beiden Brüder aber noch ein zwei Jahre auf dem Zenith bleiben und dienen dem HCD so durchaus. Note 4.5

Ebenfalls nominiert: Tino Kessler (Die Entdeckung des Jahres), Noah Schneeberger (Der erstaunlich Zuverlässige)

 

3. Die Spieler, die stark waren

Perttu Lindgren. Der Finne holte sich letzte Saison den Topskorer-Titel mit 62 Punkten, und auch diese Saison war Lindgren der beste Ausländer beim HCD. (Auch wenn das nicht viel heisst, zumal Davos die wohl schwächsten Ausländer der Liga hatten). Lindgren war zwar nicht mehr ganz so dominant wie in der Saison zuvor, mit 40 Punkten (15 G, 25 A) in der Regular Season und 7 Punkten (5 G, 2 A) in 9 Playoffspielen war der bald 30-jährige Stürmer aber immer noch eine der wichtigsten Figuren im Davoser Sturm. Note 5.0

Ebenfalls nominiert: Robert Kousal (Der zu Unrecht Kritisierte), Dario Simion (Der mögliche Schillerfalter)

 

2. Der Spieler, der sackstark war

Enzo Corvi. Der zweite Khurer in Gelb-Blau hatte seine Breakout-Season. Mit 39 Punkten (14 G, 25 A) in der Quali und nochmals 8 Punkten in den Playoffs konnte der 24-jährige Stürmer zum ersten Mal in seiner Karriere sein Talent voll entfalten. Corvi ist stocktechnisch ein begnadeter Spieler und zeigte diese Saison, wieso er wohl das grösste Talent in den Davoser Reihen ist. Seine Karriere beim HCD kann auf jeden Fall noch Grosses mit sich bringen – wenn er sich so weiter entwickelt, wird er die 40-Punkte Grenze bereits nächste Saison knacken. Note 5.5

 

1. Der beste Spieler

Es führt kein Weg vorbei am Captain des HCD. Andres Ambühl war auch diese Saison der Motor beim HC Davos, sei dies sinnbildlich (als Leader) oder wortwörtlich (als Energiebündel). Der Sertiger buchte erneut 41 Skorerpunkte in der Regular Season (12 G, 29 A), war der wichtigste Unterzahlspieler des besten Boxplay der Liga, war die treibende Kraft bei numerischem Gleichstand und gewann wohl so viele Zweikämpfe wie niemand sonst. Der 33-jährige Stürmer scheint Batterien zu haben, die nie leer gehen, und ist der wichtigste Grund, dass der HCD überhaupt so weit kam. Wer sah, wie sehr Arno Del Curto auf Ambühl zählte, wenn es wichtig war, weiss, wie essentiell der Captain für den Erfolg des HCD war und auch nächste Saison sein wird. Eine Parade-Leistung. Note 6.0

(Bild: GRHeute)