Hockey Pauer Ranking: Sieger, Verlierer und der SIHF Witz

Das Hockey Pauer Ranking ist eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn interessantesten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht immer all zu ernst nehmen sollte.

 

10. Pech der Woche

Man muss schon verdammt viel Pech haben: Da freut sich der Fan, dass er einen Sitzplatz in der ersten Reihe hat, und dann trifft ihn ein Puck am Kopf, und zwar durch das Kameraloch. Würde man es absichtlich machen wollen, man würde es wohl nie schaffen.

 

 

 

 

9. Verlierer der Woche 1

Nino und die Minnesota Wild. Das Team mit dem Churer Stürmer ist seit ein paar Wochen im freien Fall und kann keinen Sieg mehr stehlen, ganz egal wie dominant sie aufspielen. Aus den letzten acht Spielen resultierten sieben Niederlagen. Ein Paradebeispiel für die erfolglose Periode der Wild war das Spiel gegen Winnipeg am Sonntag: Das Schussverhältnis 48-21 dominiert, und doch verloren. Zuerst 0:4 hinten, dann auf 4:4 ausgeglichen, nur um kurz vor Ende das dumme 4:5 Gegentor zu erhalten. Vorallem Goalie Devan Dubnyk, der Anfang Saison noch so brilliant aufspielte, scheint momentan keinen Schuss mehr aufhalten zu können.

Mittlerweile haben die Wild sieben Punkte Rückstand auf den Leader Chicago, aber auch 11 Punkte Vorsprung auf das drittplatzierte St. Louis. (Mit grosser Wahrscheinlichkeit treffen die Minnesota Wild auf die St. Louis Blues oder die Nashville Predators in der ersten Runde).

 

Und auch Nino läuft es alles andere als rund. In den letzten 11 Spielen sammelte der Churer Flügelstürmer gerade mal 2 Assists. Das ist zu wenig, und Nino hat die 50-er Grenze noch nicht geknackt. Man kann nur hoffen, dass die Minnesota Wild und Niederreiter vor den Playoffs wieder Feuer fangen und erfolgreicher aufspielen, sonst könnten die Playoffs nach einer erfolgreichen Saison kurz und schmerzhaft werden.

 

8. Verlierer der Woche 2

Bowling Green gegen Michigan Tech – das College Playoff-Spiel geht in die zweite Verlängerung und wird mit einem Sudden Death entschieden. Das Video beim entscheidenden Tor ist einfach nur brutal.

 

 

 

 

7. Sieger der Woche 1

Olé! Der HC Prättigau-Herrschaft hat zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die 1. Liga geschafft! Eine wundervolle Meldung und ein verdienter Erfolg für das Team aus dem Norden Graubündens. Nach zwei Jahren bitteren Final-Niederlagen gegen Dürnten rächen sich die Prättigauer und fegen die Vikings in der diesjährigen Auflage gleich mit einem 3:0 Sweep weg. Geil!

Und dank der neuen Swiss Regio League ist der Aufstieg somit perfekt. Es spielt keine Rolle, dass die neue 1. Liga vielleicht nicht mehr ganz das Niveau vom Vorjahr aufweisen wird, der EHC Arosa darf sich auf einen neuen Rivalen in der zweithöchsten Amateurklasse freuen. Der HC Prättigau-Herrschaft wird nächstes Jahr die Premiere in der 1. Liga feiern und ganz bestimmt kein Kanonenfutter sein.

Zwei Gründe sprechen für eine optimistische Ausgangslage: Erstens sollen Gerüchten zufolge mehrere starke Spieler zum HC Prättigau-Herrschaft wechseln, und zweitens hat der Verein in den letzten Jahren derart viel Aufwind und positive Stimmung erlebt, da kann man sicher sein, dass die Euphorie über den Aufstieg in die 1. Liga auch auf dem Eis seine Spuren zeigen wird.

Auf jeden Fall werden die Prättigauer angreifen und dem EHC Arosa den dritten Rang im Kanton streitig machen wollen. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Saison. Gratulation!

 

6. Sieger der Woche 2

Auch wenn der HC Prättigau-Herrschaft bereits offiziell aufgestiegen ist, so steht doch noch die Finalserie gegen den SC Herisau an. Und auch wenn es sportlich nicht um all zu viel geht (beide Teams sind bereits gesetzt für die 1. Liga) – ein offizieller Titel „Sieger der 2. Liga Ost“ würde sich schön lesen. Ab heute Abend steigt das Finale gegen die Appenzeller.

Während der Saison traten die beiden Teams zweimal aufeinander, beides Mal siegte das Auswärts-Team. In Grüsch gewannen die Herisauer mit 4:3, in Herisau siegte beim Rematch der HC Prättigau-Herrschaft mit 8:5. Die Serie beginnt heute Dienstag, 20.00 Uhr in Herisau, und wenn alles den gleichen Verlauf nimmt wie während der Meisterschaft, holen sich die Prättigauer gleich den ersten Auswärtssieg…

 

5. Fight der Woche

Junioren sind tough, weil sie jung und furchtlos sind. Das beweisen diese beiden Teenagers in der kanadischen Juniorenliga QMJHL. Das schmerzt nur schon beim Zuschauen und ist ein Kandidat für den Fight des Jahres.

 

4. Geburi der Woche

Happy Birthday Chris Egli! Eine der jüngsten Spieler im Kader des HCD feierte diese Saison seine ersten vier NLA Tore und am Wochenende seinen 21. Geburtstag.

 

3. Story der Woche

Viktor Stancescu sorgte letzte Woche für Schlagzeilen: Nach dem Hin und Her um die Sperren gegen seine Kollegen beim ZSC jammerte der HC Lugano derart stark, dass der Einzelrichter Stancescu gezwungen war, zurückzutreten. Wahnsinnig lächerlich. Vor allem, wenn der SIHF eine Stellungnahme rausgibt und den Befangenheitsvorwurf gegen Stancescu (zurecht) klar dementiert.

Was denn jetzt? Gilt der Vorwurf der Befangenheit? Wozu dann die Stellungnahme? Oder gilt er nicht? Wieso dann der Rücktritt?

 

„…Einen Ausstandsgrund wegen der Nähe zu einem bestimmten Spieler (beispielsweise Roman Wick) auf die gesamte Mannschaft (beispielsweise die ZSC Lions) auszudehnen, führt faktisch dazu, dass Stancescu in keinem NLA-Verfahren mehr mitwirken kann, da allfällige Ablehnungsgesuche das Disziplinarverfahren – angesichts der notwendigen kurzen Fristen in den Play-Offs – funktionsunfähig machen würde.“

 

Das ist alles derart unprofessionell. Wenn Stancescu keine Befangenheit vorgeworfen werden kann, braucht es auch keinen Rücktritt.

 

Besonders ironisch – die Rede ist von einer Klotener Legende, die bei Fällen gegen die (ehemaligen) Flyers absichtlich in den Ausstand trat, damit kein Befangenheitsvorwurf auftreten kann. Die Kloten Flyers wohlgemerkt, die Kantonsrivalen der ZSC Lions. Und nun soll Stancescu also wegen eines Verwaltungsrat-Mandates in irgendeiner Gastro-Firma die Lions-Spieler bevorzugen? Was genau wäre sein Profit bzw. der seiner Gastro-Firma bei einem solchen Vorgehen? Verkaufen die mehr, wenn Wick nicht gesperrt wird? Lächerlich.

 

Noch irrwitziger: Der HC Lugano hat genau wie alle anderen Clubs Stancescu vor weniger als einem Jahr in dieses Amt gewählt. Die NZZ schrieb völlig richtig:

 

„Der 32-jährige Jurist gilt als heller Kopf und absolut integer. Seine Wahl zum stellvertretenden Einzelrichter entsprach dem lange gehegten Wunsch der Klubvertreter, das wichtige Amt mit einer Person zu besetzen, die nicht nur juristisch geschult ist, sondern das Eishockey auch aus der Sicht des Spielers kennt.“

 

Und jetzt das, Lugano. What the fuck.

 

Willkommen bei den National League A Playoffs, wo jedes Jahr wieder der Olma-Bratwurst Mief aufkommt und Vetterli-Wirtschaften um die Einzelrichter die Schlagzeilen machen. Langsam ist es Tradition, dass die Schweizer Vereine während den Playoffs Meister im Jammern werden – das Resultat auf dem Eis scheint keine Rolle mehr zu spielen.

 

Lieber HC Lugano: Dank euch verliert das Schweizer Eishockey eine kompetente Person in einem wichtigen Amt. Hoffentlich beisst euch das Karma für diese Aktion in den Arsch. Schlimmer als das Plausch-Niveau-Verhalten des HC Lugano ist nur noch, dass der SIHF dieser lächerlichen Forderung nachgegeben hat.

 

2. Vorschlag der Woche

Der SIHF ist offensichtlich komplett befangen, und es braucht Leute, die keine Wurzeln im Schweizer Eishockey haben:

 

Raeto Raffainer ist befangen, und sollte zurücktreten, er kennt sicher alle Spieler aus seiner Aktiv-Zeit und bevorzugt für die Nati Spieler des ZSC, des HCD, der Rapperswil-Jona Lakers und von Ambri-Piotta.

 

Willi Vögtlin, verantwortlich für das Erstellen der Spielpläne, soll auch zurücktreten. Der war 1992 mal Manager beim SC Bern und bevorzugt sicher die Mutzen beim Schedule. Ganz klar befangen.

 

Reto Bürki und Janos Kick, Marketing-Menschen beim Verband, gönnten sich vor ein paar Jahren ein paar Drinks mit Brent Reiber, die sind sicher auch befangen und gehören entlassen.

 

Der Pauer Ranking Vorschlag der Woche: Beim SIHF werden nur noch Personen eingestellt, die noch nie etwas von Eishockey gehört haben und nicht in der Schweiz wohnhaft sind. So ist echte Objektivität gewährleistet.

 

 

1. Spiel der Woche

Ok, genug Klamauk. Der alljährliche Zirkus um die Einzelrichter spielt hoffentlich keine Rolle mehr, denn jetzt geht es bei uns im Kanton nur noch um Eishockey. HCD vs. EVZ, Runde 1 ist eröffnet!

 

 

(Bild: GRHeute)