Die Autorin Judith W. Taschler hat im Sommer 2015 einen Freund an Krebs verloren. «Ich würde schon noch gerne etwas bleiben auf dieser Welt», sagte er damals zu ihr. Aus diesem Satz ist die Idee zum Buch entstanden.
So oft könnte es so schön sein. So oft sieht es aus, als befinden wir uns in einem Moment der Ruhe. Und dann. Ja dann passiert etwas. Etwas, das das ganze Leben aus den Fugen geraten lässt. Nicht alles ist planbar. Nicht immer haben nur wir das Steuer in der Hand. Und längst nicht alles läuft so, wie wir es uns ursprünglich gewünscht haben. Was, wenn du das Gefühl hast, schuld am Tod eines andern zu sein? Was, wenn du deine Familie zwar liebst, dich aber zu einer anderen Person hingezogen fühlst und du nichts tun kannst gegen dieses Verlangen? Was, wenn du weisst, dass du nur noch ein paar Monate zu leben hast? Um diese Fragen und noch um viele mehr geht es im aktuellsten Werk der Autorin.
Vier Personen. Vier Perspektiven.
Max, Felix, Juliane und Paul erzählen einer ihr vertrauten Person, was sie erlebt haben, was sie prägt und was in ihnen vorgeht. Sie haben sich vor zwanzig Jahren kennen gelernt. Eine zufällige Begegnung im Nachtzug nach Rom, als sie alle an einem Wendepunkt waren in ihrem Leben. Juliane fühlt sich zu Felix hingezogen, heiratet aber Paul. Und die Dinge nehmen ihren Lauf. Festgehalten sind die Sichtweisen von vier Personen, geschrieben in der Ich-Perspektive, in einer gut lesbaren, flüssigen Sprache. Mit jeder Buchseite wird klarer, was in den vier Personen vor sich geht und was mit ihnen passiert. Inwiefern sind wir geprägt von unserer Herkunft? Wie fest prägt uns eine Scheidung? Wie sehr ein Verlust oder unser eigenes schlechte Gewissen? Zwanzig Jahre später – jetzt – begegnen sie sich wieder. Juliane und Felix. Auf Treue folgt Untreue. Auf Gewohnheit die Sehnsucht. Doch was bleibt am Ende? Ja: Was bleibt?
(Bild: zVg.)