Mit dem «Rheintal-Oberländischen» in Trübbach wird in genau einem Monat in der Region Ostschweiz die Schwingsaison eingeläutet. Der Saisonhöhepunkt findet Ende August mit dem «Unspunnen» in Interlaken statt.
Das Jahr 2017 ist ein sogenanntes «Zwischenjahr», ein Jahr ohne Eidgenössisches Schwingfest. Trotzdem können sich die Fans des Sägemehl-Sports auf viele Highlights freuen. Das erste Kräftemessen in der Region Ostschweiz findet in diesem Jahr in Trübbach (SG) statt. Das «Rheintal-Oberländische» ist für fast alle Teilnehmer eine erste Standortbestimmung.
Titelverteidiger Armon Orlik
Das traditionelle Schwingfest, welches jedes Jahr an einem anderen Ort durchgeführt wird, wurde im letzten Jahr von Armon Orlik gewonnen. Es war der Anfang einer grandiosen Saison des mittlerweile bald 22-jährigen Maienfelder. Ende August 2016 stand er im Schlussgang des Eidgenössischen Schwingfest in Estavayer-le-Lac. Insgesamt hat Orlik im letzten Jahr 6 Kranzfester für sich entschieden, und sich achtmal das begehrte Eichenlaub aufsetzen lassen. Damit war er mit grossem Abstand der erfolgreichste Bündner Schwinger.
Höhepunkt Unspunnen
Wenn Armon Orlik verletzungsfrei bleibt gehört er auch in diesem Jahr an jedem Fest zu den grossen Favoriten auf den Sieg. Auch beim «Unspunnen-Schwingfest», welches nur alle sechs Jahre stattfindet. Das Schweizer Alphirtenfest wurde erstmals im Jahr 1805 nahe der Burg Unspunnen bei Interlaken durchgeführt. Eigentlich sollte dieses Fest jedes Jahr stattfinden, dazu kam es aber nicht. Im Jahr 1808 wurde in Interlaken ein zweites Mal geschwungen, nachher gab es eine Pause von fast 100 Jahren! «Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse blieben im Oberland gespannt. Polizeiwesen und Armennot spotteten nach wie vor der hohen Einigkeit zwischen Regierung und Volk», schrieben Rudolf Gallati und Christoph Wyss im Standardwerk «Unspunnen», erschienen beim Verlag Schlaefli in Interlaken. 1905 kam es zur dritten Auflage, danach gab es wieder eine lange Pause.
Erst seit 1946 wird in mehr oder weniger regelmässigen Abständen alle sechs Jahre geschwungen. Obwohl der «Unspunnen-Schwinget» wahrscheinlich das älteste Schwingfest ist, wird es in diesem Jahr erst zum 12. mal ausgetragen.
GRHeute berichtet während der ganzen Saison über die Schwingfester mit Bündner Beteiligung. Im Vorfeld gibt es ein «Schwinger Einmaleins», Analysen, und Portraits zu den Aktiven und zu den Bündner Nachwuchshoffnungen.