Der EHC Chur ist in den Playoff-Viertelfinals der 1. Liga ausgeschieden. Die Churer mussten sich nämlich im entscheidenden fünften Spiel vor 1043 Zuschauern im Hallenstadion Obere Au gegen den EHC Wetzikon mit 2:3-Toren geschlagen geben. Somit ist der gehegte Traum vom Schweizer Amateur-Meistertitel von einer Sekunde zur anderen Makulatur geworden.
Die körperbetonte Partie verlief sehr abwechslungsreich und bis zuletzt spannend und man merkte beiden Teams an, dass es um einiges ging. In den ersten 20 Minuten fielen trotz zahlreicher guter Torchancen beidseits keine Treffer, wobei das torlose Resultat eher den Platzherren schmeichelte. In der 26. Minute erzielte Jann Däscher in Überzahl eigentlich eher entgegen dem Spielverlauf die 1:0-Führung für den EHC Chur. Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die zweite Pause, weil es die Churer in der Folge wiederholt verpassten, den Vorsprung auszubauen.
Im dritten Drittel dauerte es nur gerade 27 Sekunden, bis Nigel Wollgast in Überzahl den bis dahin nicht unverdienten Ausgleichstreffer für die Zürcher Oberländer erzielen konnte. Die Einheimischen steckten diesen Schock aber schnell weg und gingen in der 44. Minute durch ein Powerplaytor von Lukas Sieber wieder mit 2:1-Toren in Führung. Die Gäste gaben aber nicht auf, sondern drückten weiter aufs Tempo, während sich die Churer allzu sehr in die eigene Zone zurückdrängen liessen.
Vom Himmel in die Hölle
So kam es, wie es kommen musste. Nicolas Marzan in der 56. Minute und Jannick Bachmann in der 58. Minute kehrten das Spiel zugunsten der nun völlig entfesselten Wetziker, die dann bis zur Schlusssirene auch kaum mehr ernsthaft in Gefahr gerieten, doch noch den Ausgleich hinnehmen zu müssen.
So verlor der EHC Chur in den letzten fünf Minuten eine Partie, die er aufgrund des Spielverlaufs eigentlich nicht mehr hätte verlieren dürfen. Die Gästespieler wirkten in der entscheidenden Phase aber frischer und gaben alles für den Sieg. Über die ganze Serie gesehen war der EHC Wetzikon das kompaktere und vor allem auch im Körperspiel bessere Team, das diesen Erfolg verdient hat.
Durchzogene Churer Saisonbilanz
Der EHC Chur hat eines seiner Ziele mit der Qualifikation für die Swiss Regio League erreicht. Die Mannschaft wirkte aber während der ganzen Saison recht unausgeglichen und die Erfolge hingen weitgehend von der Leistung einiger weniger Leistungsträger ab, die extrem stark forciert wurden. Überzeugt hat der Stadtclub nur dann, wenn die Einstellung der Spieler stimmte, was aber leider nicht immer der Fall zu sein schien.
Das Bestreben, den Schweizer Amateur-Meistertitel zu erringen, ging aber schon frühzeitig in die Hose. Über dieses hochgesteckte Ziel schon nach drei Playoff-Viertelfinalspielen zu sprechen, war aber nicht nur etwas voreilig, sondern wirkte sich auch kontraproduktiv auf die eigene Leistung aus und war zudem die beste Motivationsspritze für den EHC Wetzikon, der am Samstag in Bülach zu Gast sein wird. Für die Churer ist die Saison nicht nur mit einem Misserfolg, sondern auch mit der Erkenntnis zu Ende gegangen, dass wohl in allen Bereichen eine deutliche Steigerung nötig sein wird, um in der Swiss Regio League auch nur einigermassen mithalten zu können.
Punktverlust für den Club da Hockey Engiadina
Der Club da Hockey Engiadina schlug zwar vor 137 Zuschauern in der Eishalle Gurlaina in Scuol den SC Küsnacht in der Overtime mit 4:3-Toren. Die Unterengadiner werden trotzdem einem Punkt nachtrauern, weil sie bis zur 48. Minute durch Tore von Diego Dell’Andrino, Damian Schudel und Andri Riatsch mit 3:1-Toren geführt hatten, den Dreier dann aber doch noch aus der Hand gaben.
Am Samstag müssen die beiden Bündner 2. Liga-Clubs in der Relegation auswärts antreten. Der Club da Hockey Engiadina trifft auf den SC Küsnacht und der EHC Lenzerheide-Valbella auf den HC Ascona.
(Bilder: GRHeute)