Was für ein Grosskampf-Abfahrtstag an der Ski-WM in St. Moritz! Im Downhill-Rennen um die WM-Medaillen gewinnt bei den Frauen die Favoritin Ilka Stuhec, die Schweizerinnen müssen ohne Lara Gut eine Schlappe einstecken. Bei den Männern hat die Ski-WM bereits ihr absolutes Highlight: Vor 40’000 begeisterten Zuschauern gewinnt Beat Feuz nach einem Wahnsinnsrennen die Goldmedaille!
Die Königsdisziplin im alpinen Skisport, die Abfahrt der Herren, bleibt in Händen der Schweiz: Nach Patrick Küng vor zwei Jahren schwingt 2017 in St. Moritz erneut ein Schweizer obenaus. Beat Feuz siegte einen Tag nach seinem 30. Geburtstag nach einem begeisternden WM-Rennen 12 Hunderstel vor Erik Guay. Die Bündner konnten nicht reüssieren: Carlo Janka wurde mit der Startnummer 1 nach hinten durchgereicht und wurde 28., Mauro Caviezel war ebenfalls kein Faktor und klassierte sich nicht in den Top 20 (21.). Hier gehts zu den Resultaten der Männer.
In einem Rennen, das an Spektakel nicht zu überbieten war, verdiente sich Feuz den Weltmeistertitel dank einer grossen kämpferischen Leistung mit viel Finesse und grandiosen Sprüngen. Aufgrund der aufziehenden Nebelschwaden konnte auch am Sonntag nicht auf der Original-Piste ausgetragen werden. Damit fiel die steile Startrampe «Freier Fall» weg, die Athleten starteten vom Super-G-Start (Bild unten).
Bereits am Vormittag holte sich Favoritin Ilka Stuhec bei den Frauen den überlegenen WM-Sieg. Die Schweizerinnen ohne Lara Gut waren chancenlos. Auch die Bündnerin Jasmine Flury fuhr der Spitze hinterher und wurde letztlich «nur» Zwölfte, was in etwa ihrem durchschnittlichen Leistungsvermögen entspricht. Als beste Schweizerinnen klassierten sich Fabienne Suter auf dem siebten und Michelle Gisin auf dem achten Platz.
So oder so war’s ein Fest – und was für eins! Das zweite grosse Schweizer Sport-Highlight des Jahres nach dem Australian-Open-Gewinn von Roger Federer.
Vorschau Männer:
Um 13.30 Uhr sollen die Männer einen neuen Versuch starten, nachdem am Samstag fast 40’000 mehrheitlich frustrierte WM-Besucher wegen der Nebelschwaden ohne Rennen abziehen mussten. Auch am Sonntagnachmittag droht die Malojaschlange den Organisatoren wieder einen Strich durch die Rechnung zu machen. Insgesamt wird der Wind auf dem Corvatsch aber schwächer, und die Nebelschwaden könnten sich als weniger dicht herausstellen als am Samstag. Das Rennen eröffnet mit der Nummer 1 der Obersaxner Carlo Janka. Der zweite Bündner am Start, Mauro Caviezel, steigt mit der Nummer 29 ins Rennen. Dazwischen starten Titelverteidiger Patrick Küng mit der 10, Beat Feuz mit der 13 und Nils Mani mit der 23. Hier gehts zu den Resultaten der Männer.
Vorschau Frauen:
Im Frauen-Rennen sind die Schweizer Augen nach der schweren Verletzung von Lara Gut auf die Fahrer aus der zweiten Reihe gerichtet. Allerdings konnten diese in den Trainings mehrheitlich glänzen, die Schweiz scheint im Rennen um die Medaillen jedenfalls nicht chancenlos zu sein. Als erste Schweizerin startet mit der Nummer 11 die in den Trainings überzeugende Fabienne Suter, die Davoserin Jasmine Flury folgt mit der Nummer 18. Der Shooting-Star der Schweizer Speed-Frauen könnte was reissen, wenn sie eine ganze Fahrt runterbringt. Hinter Flury folgen aus Schweizer Sicht Corinne Suter mit der Nummer 19 und Kombi-Silbermedaillengewinnerin Michelle Gisin mit der Nummer 28. Hier gehts zu den Resultaten.
(Bild: EQ Images/www.stmoritz2017.ch)