Der WWF Graubünden sagt Nein zu Olympischen Spielen

Olympische Winterspiele hinterlassen laut dem WWF kein positives Vermächtnis. Zu den grossen Verlierern  gehöre stets die Natur und Landschaft. Ein Leserbrief des WWF.

Olympische Winterspiele mit rund 100 Disziplinen sind für Graubünden ein paar Schuhnummern zu gross, das falsche Rezept für den kriselnden Tourismus und eine Black Box für die Natur und Landschaft. Die IOC-Agenda 2020 ändert nichts daran. Die darin enthaltenen Empfehlungen hat das IOC selbst bereits mehrfach missachtet. An Stelle dieser Beruhigungspille braucht das IOC vielmehr neue, demokratische Strukturen sowie transparente und verbindliche Spielregeln. Sonst drohen Natur und Landschaft völlig unter die Räder der wirtschaftlichen Interessen zu geraten.

Für einen einmaligen Anlass müssten unzählige Infrastrukturen am Berg und im Tal neu erstellt oder ausgebaut werden. Bergbahnen, Beschneiungen, Sporthallen und Wohnsiedlungen würden auf die Bedürfnisse eines einmaligen riesigen Sportanlasses ausgerichtet. Bei Behörden und Politiker würde sich in den nächsten Jahren alles nur noch um die Olympischen Winterspiele und ihre Hinterlassenschaften drehen. Wichtige Anpassungen an die klimatischen Veränderungen und den Rückgang des Skisports würden damit auf die lange Bank geschoben. Der Wintertourismus würde völlig aufgebläht, genesen würde er daran nicht – ganz im Gegenteil.

Olympische Spiele hinterlassen weder wirtschaftlich, noch gesellschaftlich und ökologisch ein positives Vermächtnis. Das wurde in mehreren Studien bestätigt und es gibt keinen Grund zur Annahme, dass es in Graubünden anders wäre.

 

(Bild: GRHeute)