Leo Tuor liest in der Kantonsbibliothek

Leo Tuor liest aus seinem Werk «Auf der Suche nach dem verlorenen Schnee. Erzählungen und Essays». Das Werk mit teils deutschen, teils auf Deutsch und Romanisch vorliegenden Texten, erschien 2016 im Limmat Verlag, Zürich.

Seine Berge, das ist die Surselva, wo Leo Tuor lebt. Das ist der Rhein, das sind die Alp, der Winter, die Lawine. Die Lawine, die einst Verhängnis war und jetzt zur Quelle von Subventionen und Medienereignissen geworden ist. Der Gletscher, der zum See geworden ist. Er schreibt über die Bergler, deren Element mehr der Stein ist als das Wasser, die entweder schweigen oder schwatzhaft sind wie Tassen. Er schreibt über die Touristen, die die Landschaft fotografieren und dem Jäger böse Blicke zuwerfen, wenn er mit der Flinte unterwegs ist. Leo Tuors Texte sind immer prägnant und von erfrischendem Humor, einzelne wie «Vom Schafe hüten» sind bereits Kult und in mehrere Sprachen übersetzt worden.

Leo Tuor ist ein Schriftsteller aus der Surselva. Er studierte in Zürich, Fribourg und Berlin und verbrachte zwanzig Sommer als Kuh- oder Schafhirt auf Glivers, Greina und auf der Rieineralp. Leo Tuors Hauptwerk ist Shakespeares Übersetzung des Sommernachtstraums ins Rätoromanische. Seine weiteren Werke sind Anti-Romane. Tuor erhielt 2012 den Preis der UBS Kulturstiftung, Zürich für das Gesamtwerk.

Mittwoch, 18. Januar 2017. Um 18.00 Uhr in der Kantonsbibliothek,
Die Lesung in der Kantonsbibliothek findet in deutscher Sprache statt.
Eintritt frei ohne Anmeldung

 

(Bild: zVg.)