Das Hockey Pauer Ranking ist eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn interessantesten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht immer all zu ernst nehmen sollte.
10. Pflaume der Woche
Der junge finnische Superstar Patrik Laine von den Winnipeg Jets sorgt in seiner ersten Saison mit 25 Punkten (17 G/8 A) für Furore. Dieses Weekend leistete er sich aber einen Patzer – ein Eigentor ins Lattenkreuz.
9. Uninteressantes der Woche
Das 4-Nationen-Turnier steht an: Frankreich, Weissrussland und die Slowakei warten als Gegner. Vom HCD ist einzig Gregory Sciaroni dabei. Wir sagen: Wayne interessiert’s. Und mal abgesehen vom Schwachsinn, die Meisterschaft zu unterbrechen: Wer findet, dass ein irrelevantes Vorbereitungs-Turnier mit einem temporären Kader gegen mittelklassige Teams (Nummer 8, 9 und 14 der Welt) etwas bringt? Das Ganze ist derart nichts aussagend, dass die anderen Nationalverbände nicht einmal Informationen dazu publizieren, und auch auf der SIHF Website gibt es kaum Infos zum Turnier (ausser dem Ticketvorverkauf).
Soll keiner mehr den Spengler Cup in Frage stellen, solange die National League A Pausen für solche Events macht.
8. Trick der Woche
Sean Monahan von den Calgary Flames ist ein schlauer Fuchs.
7. Witz der Woche
Luca Cunti unterschreibt beim HC Lugano bereits jetzt für die kommende Saison. Ein Witz. Der sich Jahr für Jahr wiederholt und der National League A einen plausch-haften Charakter verleiht. Wann kommt endlich eine sinnvolle Lösung für die unsäglichen Transfers während der laufenden Saison? In der Privatwirtschaft ist es undenkbar, beim Konkurrenten zu unterschreiben und dann noch mehrere Monate beim alten Arbeitgeber weiter tätig zu sein.
Im Schweizer Eishockey ist das aber Alltag: Journalist Klaus Zaugg spekuliert bereits über neue Verträge für Patrick Geering und Inti Pestoni. Letzte Saison unterschrieb Leonardo Genoni noch während der Saison, im Jahr zuvor war es Gregory Hofmann.
Falls Lohn-Obergrenzen, Transfer-Deadlines und weiteres nicht umgesetzt werden können, wäre doch zumindest eine einfache Lösung, dass der neue Verein den Spieler per sofort (zu den Konditionen des aktuellen Vertrages) übernehmen muss. Nun ja, sei’s drum.
6. Lacher der Woche
Wer Skateboarding, Eishockey und Hip Hop mag, muss das hier schauen. Und alle anderen auch, denn da kommen einem die Tränen vor Lachen:
5. Video der Woche
Nico Hischier ist die nächste Schweizer Nachwuchshoffnung. Der 18-Jährige spielt diese Saison in der kanadischen Juniorenliga und wird im Sommer 2017 im NHL Draft mit aller Voraussicht in der ersten Runde gewählt. Die Prognosen gehen von #20 (Future Considerations) über #8 (ISS Hockey) bis hin zum First Overall (McKeen). Letzte Woche erschien ein Image-Spot über den jungen Walliser. Ziemlich cool.
His popularity has been skyrocketing ever since he came to MooseCountry to chase his dream,here’s a cool spot on NicoHischier #OneStepCloser pic.twitter.com/7YJVBwkipr
— Halifax Mooseheads (@HFXMooseheads) 7. Dezember 2016
4. Verlierer der Woche
Das Bündner Eishockey.
Autsch. Prättigau-Herrschaft und Arosa sind die einzigen Teams, die diese Woche mit einer positiven Bilanz beenden. Ansonsten war’s für die anderen Top 5 Teams des Kantons eine Woche zum Vergessen: In sieben Spielen gab’s sechs Niederlagen.
ZSC Lions – HCD 3:1
EHC Chur – EHC Dübendorf 2:3 OT
SC Weinfelden – EHC Chur 4:6
EHC Arosa – Pikes Oberthurgau 4:3 OT
Kreuzlingen-Konstanz – CdH Engiadina 7:3
Prättigau-Herrschaft – EHC Lenzerheide-Valbella 5:1
SC Herisau – EHC St. Moritz 11:2
3. Aktion der Woche
Vor einem Jahr wollte der HC Fribourg-Gottéron eine Teddybär-Aktion starten. Beim ersten Tor der Fribourger sollten die Zuschauer ihre mitgebrachten Plüschtiere aufs Eis werfen. Diese hätten danach an ein Spital gespendet werden sollen. Soweit kam es aber nie wirklich, denn der HCD dominierte die Partie.
Nun wollte letztes Wochenende der EHC Kloten eine ähnliche Aktion starten, und lief in den gleichen Hammer. Gegen den SCB schafften die Zürcher während vierzig Minuten kein Tor, so dass die Zuschauer in der zweiten Drittelspause die Null auf der Anzeigetafel ignorierten und die Teddies aufs Eis warfen.
Irgendwie klappen diese Aktionen in der Schweiz nicht wirklich. (Wie das Ganze aussehen sollte, zeigt das AHL Team Lehigh Valley Phantoms letzte Woche mit einem geilen interaktiven 360° Video.)
2. Sieger der Woche
Nino Niederreiter. Der Churer sammelt in den letzten fünf Partien vier Skorerpunkte und ist mit 17 Punkten nun teamintern an dritter Stelle. Mit 14:37 Minuten erhält El Nino jedoch viel weniger Eiszeit als die beiden Führenden Eric Staal (19:23 Minuten, 19 Punkte) und Charlie Coyle (18:01 Minuten, 18 Punkte). Good stuff. Am Wochenende erzielte Nino seinen achten Saisontreffer, den Gamewinner beim 3:1 Sieg gegen die St. Louis Blues.
1. Story der Woche
Es ist die wichtigste Halle im Schweizer Eishockey und eine der Brutstätten des Schweizer Eishockeys. Und nun muss sie renoviert werden.
Vaillant Arena Davos könnte bald so aussehen: pic.twitter.com/qx8KAmbYgL
— Lars Nay (@lars_n_90) 8. Dezember 2016
Eine schöne Umsetzung, die dezent wirkt, den einzigartigen Charakter der Halle bewahrt und das Gelände um die Arena auf einen zeitgemässen Stand bringt. Man sollte sich nichts vormachen: Kaum eine andere Sportstätte im Kanton hat derart Ausstrahlung und Bekanntheit wie der Eispalast in Davos. Dementsprechend essentiell ist es, dass die Arena den Ansprüchen der heutigen Zeit genügt und so weiter das Flaggschiff für viele Events sein kann (HCD, Spengler Cup, Art on Ice, NOS, etc.). Und sind wir mal ehrlich: Nostalgie in Ehren, aber man darf heute bei einem Sportevent (der über 50 Franken kostet) erwarten, dass es mehr als nur Wienerli mit Brot aus einer Holzkiste gibt.
WLAN, Fan-Stores, ein Museum, Bars und Restaurants mit Bildschirmen aller Spiele? Oder so. Man darf ja wohl noch träumen. Und wer in der Vergangenheit der altehrwürdigen Halle schwelgen möchte, hier ein paar Webfinds:
1979 erhielt die Halle das weltbekannte Dach.
Wie sich die Jugend von Davos in den 80er Jahren im neuen Stadion vergnügte, ist in diesem kultigen Video zu sehen:
1934 erbaut, brannte das Eisbahngebäude neben der Halle in der Nacht auf den 23. August 1991 wegen eines Brandstifters komplett nieder. Ein damaliger Schock. Auch das HCD-Sekretariat, das sich im Holzgebäude befand, wurde vollständig vernichtet. „Die Geschichte des HCD ist verbrannt – das Archiv, Souvenirs, Wimpel, Fotomaterial und viele unersetzbare Zeugen der Vereinsgeschichte», erklärte HCD-Pressechef Mario Simmen.
Im Sommer danach wurde das Eisbahngebäude neu gebaut, und 2005 wurde das Eisstadion teil-renoviert. Eine neue Nordtribüne und das Restaurant „Nordside“ sowie zeitgemässe Umkleidekabinen (auch wenn es auf der Südseite bis heute noch die kleinen Holzbunker gibt). 2006 erhielt die Halle als einer der ersten Clubs der Schweiz einen Videowürfel, 2007 stieg der Naming-Sponsor Vaillant ein und seit diesem Zeitpunkt ist der Eispalast unter dem Namen Vaillant Arena bekannt.
Auf diesen Winter hin enstand die neue spektakuläre Aussenanlage „Eistraum“, die Gelände um die Arena verschönert.
Und nun also der Ring. Im Frühjahr 2017 entscheidet der Grosse Landrat über das Projekt, die Volksabstimmung ist für Sommer 2017 vorgesehen. 2018 wäre der Spatenstich, 2021, zum 100-Jahr-Jubiläum, wäre die Eröffnung. Man darf hoffen, dass das Davoser Stimmvolk die wichtigste und bekannteste Sportstätte im Kanton unterstützt und die Arena mit einem „Ja“ ins neue Jahrtausend bringt. Aussehen tut das Ganze auf jeden Fall gut.
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(Bild: GRHeute, Stats: sihf, nhl)