Die Skulptur «The Sky Over Nine Columns» des deutschen Künstlers Heinz Mack ist in St. Moritz ausgestellt. Mehrere hundert Gäste verfolgten am Samstag die feierliche Enthüllung der neun goldenen Stelen am Ufer des St. Moritzersees, bei der das Stück «The Sky Over Nine Trumpets» von Bernd Franke uraufgeführt wurde. Die Grossskulptur bleibt bis im März in St. Moritz – die Ausstellung ist Teil einer Reise der Installation durch Europa.
Die Wintersaison in St. Moritz hat am Samstag mit einem kulturellen Höhepunkt begonnen: Zur Enthüllung der Skulptur «The Sky Over Nine Columns» waren mehrere hundert Gäste angereist – viele davon aus dem Ausland. In der kolossalen Natur des Engadins komme die Skulptur besonders gut zur Geltung, sagte Ralph Dommermuth zur Eröffnung der Ausstellung. Die neun goldenen Stelen würden die Menschen im Engadin zu allen Tageszeiten und – dank der Beleuchtung – auch nachts faszinieren.
Die Stiftung Ralph Dommermuth Kunst und Kultur hat die 14 mal 19 Meter grosse Skulptur des deutschen Künstlers Heinz Mack auf eine Reise durch Europa geschickt. Sie besteht aus neun, je siebeneinhalb Meter hohen, quadratischen Stelen. Das Werk wurde zur Biennale 2014 in Venedig, im Skulpturenpark des Sakip Sabanci Museums in Istanbul und der Ciutat de les Arts e Ciències in Valencia ausgestellt. Es ist nun erstmals in der freien Natur zu sehen.
«Die reine Sinnlichkeit des Sehens»
«Das ist genau so, wie ich es mir ausgemalt hatte», schwärmte der Künstler Heinz Mack. «Das einmalig intensive Licht des Engadins lässt die Skulptur so stark leuchten, dass sie sich quasi in Licht auflöst und nicht mehr als materielle Skulptur wahrgenommen wird. Es ist die reine Sinnlichkeit des Sehens.» Zusammen mit zahlreichen Gästen freute sich Heinz Mack über die Uraufführung der Komposition «The Sky Over Nine Trumpets» des deutschen Komponisten Bernd Franke. Das Stück, das von neun Trompetern dargeboten wurde, ist eine moderne Interpretation barocker Klänge. Auch Bernd Franke zeigte sich vor den Zeremonie im weichen Nachmittagslicht fasziniert und war mit der Uraufführung seiner Komposition sehr glücklich.
Bald nach der Enthüllung verschwand die Sonne hinter den Bergen des Engadins. Die klaren, geometrischen Formen der goldenen Stelen leuchteten im Abendlicht und bildeten einen scharfen Kontrast zur natürlichen Umgebung mit Nadelwald, verschneiten Weiden, dem St. Moritzersee und der einzigartigen Berglandschaft. Gespannt sein darf man auf die Wirkung der Skulptur über die verschiedenen Tageszeiten; die neun Stelen sind mit mehr als 850’000 Licht reflektierenden, blattgoldenen Mosaiksteinen besetzt.
Der Standort der Installation liegt am Fussweg um den St. Moritzersee etwas abseits des Ortes und ist nur zu Fuss zu erreichen. Dieser Weg ist sehr beliebt, so dass «The Sky Over Nine Columns» zu einem Publikumsmagneten dieses Winters werden dürfte.
Die Reise dieser aussergewöhnlichen Grossskulptur an besondere Orte der Welt ist ein auf viele Jahre angelegtes Kunstprojekt, welches von der Ralph Dommermuth Stiftung Kunst und Kultur in Zusammenarbeit mit Beck & Eggeling International Fine Art konzipiert und realisiert wird. «Das intensive und klare Engadiner Licht, von dem schon Giovanni Segantini so geschwärmt habe, bringe die goldenen Mosaiksteine besonders stark zum Leuchten», bemerkte auch Michael Beck von Beck & Eggeling. Die Skulptur wird bis im kommenden Frühjahr am Ufer des St. Moritzersees stehen. Noch sei unsicher, wo die Skulptur nach St. Moritz ausgestellt werde.
(Quelle/Bild: zVg./Giancarlo Cattaneo)