Jeden Winter verletzen sich 65’000 Schweizer Schneesportlerinnen und Schneesportler auf Bündner und Schweizer Pisten. Das verursacht am Arbeitsplatz viele Ausfalltage verbunden mit hohen Folgekosten. Der neue Schneesport-Check der Suva hilft, das Unfallrisiko klein zu halten.
Mit einem gebrochenen Bein Treppen steigen, einer Bänderzerrung einkaufen oder mit einem Armbruch auf die Toilette gehen: Schneesportunfälle können unangenehme Folgen haben – auch im Alltag. Jeden Winter verletzen sich durchschnittlich 65’000 Schweizer Schneesportlerinnen und Schneesportler. Mehr als die Hälfte von ihnen sind über ihren Arbeitgeber versichert. Für die Betroffenen ist ein Schneesportunfall vielfach mit Schmerzen und Unbeweglichkeit verbunden und die Versicherer sehen sich jährlich mit Kosten von über 269 Millionen Franken konfrontiert.
Um die hohe Zahl an Schneesportunfällen zu reduzieren, hat die Suva eine neue Schneesportkampagne lanciert. Im Zentrum steht der Schneesport-Check – ein Online-Tool, mit dem Skifahrer und Snowboarder ihr Unfallrisiko einschätzen und minimieren können.
Draufgänger oder Gelegenheitsfahrer?
So funktioniert der Schneesport-Check: Die Schneesportler beantworten je nach Vorliebe – Piste, Snowpark oder Freeride – rund 50 Fragen zu verschiedenen Risikodimensionen. Anhand der Antworten stellt die Suva ein persönliches Schneesportprofil zusammen. Unbekümmerte Gelegenheitsfahrerin, vorsichtiger Einsteiger oder doch risikofreudiger Draufgänger? Die Schneesportler erfahren anhand ihres Profils, zu welchem der zwölf Schneesporttypen sie gehören. Ausserdem erhalten sie auf ihr Ergebnis abgestimmte Tipps sowie drei Top-Empfehlungen, wie sie ihr Unfallrisiko klein halten können.
Weil Skifahren und Snowboarden körperlich anspruchsvoll sind, beinhaltet der Schneesport-Check fünf Übungen, die zeigen, wie fit man ist. Entsprechend erhalten die Schneesportler auf ihren Fitnessstand abgestimmt ein Trainingsprogramm mit Übungen. «Eine gute körperliche Verfassung erhöht den Fahrgenuss, verbessert das technische Können und reduziert das Risiko von Stürzen und Verletzungen», sagt Samuli Aegerter, Kampagnenleiter Schneesport der Suva in einer aktuellen Mitteilung. Weniger Unfälle bedeuten weniger Leid und weniger Kosten. Letzteres wiederum kommt den Versicherten der Suva zugute, vor allem in Form von tieferen Prämien.
Fit für die Schneesportsaison!
Als eine der Ersten hat Stéphanie Berger, Entertainerin und Hobby-Skifahrerin, den Schneesport-Check der Suva ausgefüllt. Die Auswertung zeigt, dass sie auf der Piste routiniert ist und bereit für die kommende Schneesportsaison. Vor allem im Bereich Fitness schneidet die 39-Jährige hervorragend ab. «Sport ist mir sehr wichtig, ich trainiere mehrmals in der Woche Kraft und Kondition», sagt Berger. Ebenfalls vorbildlich ist, dass sie auf der Piste keine unnötigen Risiken eingeht und sich in Gruppen nicht zu einem risikoreicheren Verhalten provozieren lässt. Es gibt aber auch Bereiche, in denen Berger Verbesserungspotenzial aufweist. So verzichtet sie teilweise auf die empfohlene Schutzausrüstung. «Ich habe auf der Piste nicht konsequent den Helm getragen, werde dies aber künftig ändern. Als Mutter bin ich auch Vorbild», betont Berger. «Kollisionen passieren seltener als man gemeinhin annimmt. Neun von zehn Schneesportunfällen sind selbst verschuldet, meist weil die eigenen Fähigkeiten oder die Verhältnisse auf der Piste falsch eingeschätzt werden».
Risikofreudiger Draufgänger oder entspannter Genussfahrer? Hier geht’s zum Test, bevor’s auf die Bündner Pisten geht!
(Bilder: zVg.)