Nach zwei 1:2-Niederlagen – am Freitag in Langnau, am Samstag zuhause gegen die ZSC Lions – ist der Aufwärtstrend des HC Davos vorerst gestoppt worden. Ein Blick auf die 5 HCD-Fakten vom Wochenende.
1. Die Inkonstanz bleibt
Gerade mal zwei Törchen brachte der HC Davos in 120 Minuten am Wochenende zustande. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison, dieselbe Wochenend-Ausbeute holte der HCD schon einmal Mitte Oktober, ehe er darauf plötzlich wieder mehr traf und zuletzt in drei Heimspielen 15 Tore erzielte. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der HC Davos lässt es an Konstanz fehlen, die Mannschaft hat kein klares Gesicht. Aber die Bündner sind nicht allein in dieser Meisterschaft voller Wundertüten, wo Teams – wie Kloten am Wochenende – zuhause 0:7 verlieren und tags darauf beim Meister 8:1 gewinnen…
2. Sorgenfalten bei den Verstärkungen
Hat der HCD 2016/17 wie schon letztes Jahr «Pech» mit seinen Söldnern? Perttu Lindgren, MVP der letzten Saison und auch heuer ein verlässlicher Skorer, nehmen wir mal aus. Ansonsten siehts mager aus: Dick Axelsson fiel am Wochenende erneut aus. Der Schwede hat diese Saison gerade mal acht Spiele mit dem HCD bestritten und dabei ein Tor geschossen. Als Langzeitverletzter bezeichnet wird bereits Daniel Rahimi, für den im Oktober für einige Spiele Stefano Giliati geholt – und wieder geschickt wurde. Schliesslich verpflichtete man den NHL-Veteranen Tuono Ruutu, der in seinen beiden ersten Spielen gleich traf, seither aber dreimal punktelos blieb. Immerhin traf am Wochenende der ziemlich unauffällige Robert Kousal wieder einmal – das fünfte Saisontor des tschechischen Angreifers.
3. Verkehrte Statistik-Welt
Trotz der schwachen Tor-Ausbeute am Wochenende liegt der HCD bezüglich erzielter Saison-Tore über dem Liga-Schnitt. Gleichzeitig haben die Bündner aber selbst auch mehr Tore als das nationale Mittel einkassiert. Auch in den Special Teams zeigt sich beim HCD eine zwiespältige Entwicklung: Das Boxplay hat sich statistisch in den letzten Spielen eher verschlechtert (liegt aber immer noch über dem Schweizer Durchschnitt), das Powerplay dafür verbessert (aber immer noch unter dem Schweizer Schnitt). Die detaillierten Statistiken gibt es auf der Webseite des Schweizerischen Hockeyverbandes.
4. Goalie Watch
Wir wiederholen uns: Gilles Senn und Joren van Pottelberghe marschieren weiterhin im Gleichschritt. Beide kassierten am Wochenende bei ihrem Einsatz zwei Tore, beide hatten eine starke Fangquote (Senn 93,10%, JvP 94,4%). Beide Torhüter weisen mittlerweile eine schöne Serie an starken Leistungen auf und sind definitiv ein sicherer Wert als in den ersten Saisonspielen. An ihnen lag der Doppelnuller am Wochenende jedenfalls nicht.
5. Was nun?
Der Doppelnuller kostet den HCD nicht sehr viel, da mehrere direkte Konkurrenten wie Genf und Lugano auch patzten. Andererseits wäre allein mit einem Dreier den Vorsprung auf den Strich auf beruhigende sieben Punkte angewachsen. Wäre, hätte, Fahrradkette – der HCD muss weiter hart um jeden Punkt kämpfen. Das wird auch zukünftig nicht einfach: Beim nächsten NLA-Einsatz am Freitag in Bern wartet ein Team, das sich nach der 1:8-Klatsch gegen Kloten um jeden Preis mit dem Publikum versöhnen will. Und am nächsten Samstag kommt’s in der Vaillant Arena dann zu einem richtig wichtigen Spiel und Must-Win-Sieg für den HC Davos, wenn der HC Fribourg-Gottéron ins Landwassertal reist.
(Bild: Joren van Pottelberghe wird von Patrik Thoresen geprüft – EQ Images/Jürgen Staiger)