Wenn ein Schweizer im Weltcup auf den 27. Platz fährt, ist das normalerweise kaum erwähnenswert. Wenn es sich dabei aber um einen 21-jährigen Bündner handelt, der in seinem allerersten Weltcuprennen mit der Startnummer 65 in die Punkte fährt, lässt dies aufhorchen.
So geschehen am letzten Sonntag im finnischen Levi, wo dem Surseser Sandro Simonet dieses Kunststück gelang. Nach seinem gelungenen Weltcup-Debüt heissts für den 21-Jährigen vorerst nun aber wieder kleinere Brötchen backen. Zum Start der Fis-Saison startete Simonet gestern im Slalom auf der Diavolezza – und holte sich gleich seinen ersten Saisonsieg. Heute tritt der Aufsteiger der jungen Skisaison am zweiten Fis-Slalom an. GRHeute hat ihn interviewt.
Herzliche Gratulation zum starken Ergebnis im ersten Weltcup-Rennen in Finnland. Wie war dieses Erlebnis?
Wann hast du erfahren, dass du in Levi dein Weltcup-Debüt gibst?
Letzten Winter hast du im Frühling im Europacup und in den Fis-Rennen gute Resultate erreicht. Konnte der Sprung in den Weltcup nicht erwartet werden?
Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet. Letzte Saison lief es erst gegen Schluss gut. Bis zu letzten Rennen bin ich nie in die Top 10 gefahren. Dann ging aber plötzlich alles ziemlich schnell.
Wir sind tatsächlich sehr gut in Form, sechs Schweizer in den Punkten im Slalom hat es schon lange nicht mehr gegeben. Auch in den Trainings zeigt sich das, wir sind sehr gut unterwegs. Schade, ist es Daniel Yule im letzten Rennen nicht so gelaufen, ich denke, er wird eine gute Saison fahren.
Das ist schon sehr cool, wir kennen uns ja schon lange. Ich glaube, zwei Fahrer in den Punkten aus Surses war auch eine Premiere. Ich kann von seiner Erfahrung profitieren, Sachen rausnehmen, er kann mir Tipps geben. Die Zusammenarbeit funktioniert mit allen im Team gut, wir sind schon lange gemeinsam unterwegs, es herrscht eine gute Stimmung.
Neben dem Slalom hast du in den letzten Jahren auch einige beachtliche Resultate in der Abfahrt erzielt. Würdest du dich selbst als Allrounder bezeichnen?
Wie sieht nun dein weiteres Programm aus?
Ein rasanter Saisonstart im Jahr, wo die Ski-WM in Graubünden stattfindet, da musst du ja unweigerlich träumen. Spielst du mit dem Gedanken einer möglichen WM-Qualifikation?
Ich habe bis jetzt nicht damit gerechnet, und auch jetzt glaube ich weniger daran. Die Qualifikationskriterien besagen, dass man mindestens zweimal in die Top 15 oder einmal in die Top 7 fahren muss, was schon schwer genug ist. Und dann qualifizieren sich ja auch nur vier Schweizer. Am letzten Sonntag hatte ich ja fünf vor mir.
Und sie sehen deine nächsten Ziele aus?
Du bist immerhin beim Weltcup-Start mit der Nummer 65 in die Punkte gefahren. Das war eine reife Leistung.
In Levi war aber auch die Piste perfekt. Da wäre es auch möglich gewesen, sich mit der Startnummer 80 zu qualifizieren.
Momentan bin ich Profi, schon letzten Winter konnte ich das machen. Letztes Jahr habe ich das Handelsdiplom abgeschlossen, aber beruflich ist derzeit nichts anderes geplant als Ski zu fahren. Dies ist nur möglich, wenn das Umfeld hilft. An dieser Stelle sage ich gerne ‹Danke›, auch der Sporthilfe und unserem Hauptsponsor Ochsner Sport, für die Unterstützung.
(Bilder: EQ Images/Andreas Pranter)